Alliierte Anklageperspektiven im Nürnberger Prozess
Im Nürnberger Prozess wurden erstmals in der Geschichte der Menschheit führende Vertreter eines Staates für die von ihnen befohlenen Verbrechen persönlich zur Verantwortung gezogen. Die Hauptankläger der Siegermächte Robert H. Jackson, Roman Rudenko, François de Menthon und Hartley Shawcross hielten zu Beginn und am Ende des Nürnberger Prozesses programmatische Reden, in denen sie ihre rechtsphilosophischen Ansichten, ihre Sicht auf die Verbrechen des Nationalsozialismus und ihre Visionen für ein internationales Strafrecht deutlich machten.
Verschiedene Fachreferenten stellen in vier Veranstaltungen im Memorium Nürnberger Prozesse vor, welche Haltung die vier Chefankläger in ihren Reden einnahmen und welche Perspektive der Anklage der jeweiligen Alliierten sich darin spiegelt. Sie setzen sich mit den Anklagevertretern als Personen, mit den von ihnen genutzten Quellen sowie mit den juristischen und rechtsphilosophischen Ansichten, die sie ihrer Anklageschrift zugrunde legten, auseinander.
Heute steht meistens der amerikanische Ankläger Robert H. Jackson im Vordergrund der öffentlichen Wahrnehmung. Die Veranstaltungsreihe stellt hingegen bewusst und mit gleicher Gründlichkeit auch die Ankläger Frankreichs, Großbritanniens und der Sowjetunion vor. In der Gesamtheit der Veranstaltungen geht es daher auch um die Frage, welche Ansätze und Ideen der alliierten Ankläger von damals bis heute Bestand haben und somit tatsächlich "von Nürnberg nach den Haag" gelangt sind.
Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei.
Kostenlose Platzkarten sind frühestens vier Wochen vor Veranstaltungstermin an der Kasse des Memoriums erhältlich oder können unter Telefon (0911) 321 - 79 372 reserviert werden.Reservierte Karten müssen spätestens 30 Minuten vor Veranstaltungsbeginn abgeholt werden. Einlass ist jeweils 30 Minuten vor Veranstaltungsbeginn.
"Die wahre Klägerin vor den Schranken dieses Gerichts ist die Zivilisation."
Strategien des amerikanischen Hauptanklägers Robert H. Jackson
Donnerstag, 14. Januar 2016, 18.30 Uhr
Buchpräsentation und Vortrag mit Lilia Antipow M.A., Otto Böhm M.A., und Dr. Rainer Huhle
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"Die wahrhaft räuberischen Pläne der hitlerischen Angreifer gegen die Sowjetunion."
Strategien des sowjetischen Hauptanklägers Roman Rudenko
Donnerstag, 4. Februar 2016, 18.30 Uhr
Ausstellungsgespräch mit Lilia Antipow M.A.
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"Wir aber wollen, dass dieses Deutschland schuldig gesprochen werde."
Strategien des französischen Hauptanklägers François de Menthon
Donnerstag, 3. März 2016, 18.30 Uhr
Ausstellungsgespräch mit Matthias Gemählich M.A.
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"Recht ist ein lebendiges, wachsendes Wesen."
Strategien des britischen Hauptanklägers Hartley Shawcross
Donnerstag, 14. April 2016, 18.30 Uhr
Ausstellungsgespräch mit Dr. Rainer Huhle
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