Saal 600: Spurensuche
Der Prozess vor dem Internationalen Militärgerichtshof in Nürnberg, in dem zum ersten Mal das moderne Völkerstrafrecht Anwendung fand, war ein enormes Dokumentationsprojekt. Im Vorfeld und während des Verfahrens wurden systematisch Dokumente gesichert, übersetzt und ausgewertet, die die Schuld der Angeklagten belegen konnten. So wurde in der kurzen Zeit bereits ein Großteil derjenigen Akten, Briefe, Fotos und Filme erhoben, die auch heute noch einen bedeutenden Teil der Überlieferung der deutschen Verbrechensgeschichte ausmachen.
Das von Regine Dura und Hans-Werner Kroesinger zusammen mit dem Ensemble des Nürnberger Staatstheaters entwickelte Theaterstück "Saal 600: Spurensuche" stützt sich vor allem auf diese Dokumente und schlägt Schneisen in das umfangreiche Material.
Die in Nürnberg Angeklagten entwickelten sich mit der Zeit in rechten Kreisen zu Ikonen. Die Versuche der Angeklagten, ihre Schuld zu leugnen oder auf andere abzuwälzen, wurden zu Exkulpationsstrategien einer ganzen Nation. Schließlich transportierten neue Rechte die nationalsozialistischen Ideen weiter und sie inspirieren Rechtsterroristinnen und Rechtsterroristen bis heute. Das dokumentarische Theaterstück eröffnet auf diese Historie einen ganz eigenen Blick.
Die genauen Aufführungstermine und Informationen zur Buchung der Tickets werden ausschließlich über das Staatstheater Nürnberg veröffentlicht.
Staatstheater Nürnberg
Ort der Veranstaltung
Memorium Nürnberger Prozesse, Saal 600
Bärenschanzstraße 72
90429 Nürnberg
Ausstellung "RECHTSTERRORISMUS. Verschwörung und Selbstermächtigung – 1945 bis heute"
Das Theaterprojekt ist eine Kooperation zwischen dem Memorium Nürnberger Prozesse, dem Staatstheater Nürnberg sowie den Nürnberger Nachrichten.