Plakat für eine Sonderausgabe des "Stürmers" über den Tatbestand der "Rassenschande", der auch vor NS-Sondergerichten angeklagt wurde. Bildnachweis: Deutsches Historisches Museum, Berlin, P 62/2017.1.
Donnerstag, 18. Juli 2019, 19 Uhr

Politische Justiz im Saal 600 – das Sondergericht Nürnberg 1933 bis 1945

Ist der Saal 600 heute vor allem als Austragungsort der Nürnberger Prozesse und somit als der Ort der Überwindung von NS-Unrecht bekannt, so nutzte Ihn vorher schon das Nürnberger Sondergericht für seine politisch motivierten Verfahren und fällte dort im Krieg zahlreiche Todesurteile. NS-Sondergerichte wurden 1933 eingeführt, um die nationalsozialistische Herrschaft auch mittels einer neuen Rechtspflege und neuer Straftatbestände durchzusetzen. Die Sondergerichtsverfahren waren darauf ausgerichtet, eine deutliche Signalwirkung im Sinne nationalsozialistischer Gemeinschaftsvorstellungen zu entfalten. Das Sondergericht in Nürnberg, als eines von insgesamt 80 im damaligen "Dritten Reich", tat sich, laut Urteil im Juristenprozess, nicht selten durch besonders harte Strafen hervor. Der Vortrag widmet sich diesem besonderen Spruchkörper der NS-Rechtsprechung, seinen Akteuren und Urteilen. Darüber hinaus, stellt er die Frage nach der Instrumentalisierung des Saals 600 für die propagandistische Inszenierung der Verhandlungen.

Nina Lutz ist Historikerin, die sich auf die Zeit des Nationalsozialismus spezialisiert hat. Sie ist museumspädagogisch tätig und zurzeit damit beauftragt, eine Ausstellung zur Stadtgeschichte Kaufbeurens im Nationalsozialismus zu erstellen.

Ort der Veranstaltung
Memorium Nürnberger Prozesse, Saal 600
Bärenschanzstr. 72

Um Anmeldung wird gebeten unter Tel. (0911) 231 - 28 614 oder per E-Mail
memorium@stadt.nuernberg.de

Veranstaltungsreihe "Der 600er. Ein Saal schreibt Geschichte"

Das Memorium ist auf Barrierefreiheit geprüft. Mehr erfahren Sie unter
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Kosten
Eintritt frei