
"Medizin ohne Menschlichkeit"
Der Nürnberger Ärzteprozess
Referentin: Nina Lutz, Historikerin
Die Nationalsozialisten legten der Medizin als handlungsleitendes Prinzip eine Weltanschauung von höheren und minderen Rassen zugrunde. In dieser Ideologie agierten Ärzte als "Pfleger der Gene" und "Bevölkerungspolitiker." Ärzte entwickelten in diesem Kontext einen unmenschlichen Forscherdrang, der jenseits von Moral und Ethik Menschen zu Forschungszwecken missbrauchte. Im Ärzteprozess, dem ersten der amerikanischen Militärprozesse in Nürnberg, saßen 22 ehemalige Ärzte, Sanitätsbeamte und eine Ärztin 1946/47 auf der Anklagebank. Sie mussten sich für zahllose Morde, Grausamkeiten und unmenschliche Experimente in Konzentrationslagern, Versuchsanstalten, Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen verantworten.
Der Vortrag stellt den Ärzteprozess vor, betrachtet ausgewählte Angeklagte, ihre Verbrechen und Rechtfertigungsversuche. Abschließend wird die Frage nach den Auswirkungen des Ärzteprozesses auf die Medizinethik heute gestellt.
Kostenlose Platzkarten sind frühestens vier Wochen vor Veranstaltungstermin an der Kasse des Memoriums erhältlich oder können unter Telefon (0911) 321 - 79 372 reserviert werden.
Reservierte Karten müssen spätestens 30 Minuten vor Veranstaltungsbeginn abgeholt werden. Einlass ist jeweils 30 Minuten vor Veranstaltungsbeginn.
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- Kosten
- Eintritt frei