Serious Game: Krieg. Verbrechen. Urteil?

Wie würdest du entscheiden?

Wer darf mögliche Täter*innen von Kriegsverbrechen anklagen? Soll nur angeklagt werden, was auch schon geltendes Völkerrecht ist? Ist die Todesstrafe vorgesehen? Sollen Taten verjähren? Und werden auch Personen verurteilt, die bei der Verhandlung nicht anwesend sind? Mit diesen und zahlreichen weiteren Fragen waren die Schöpfer des Hauptkriegsverbrecherprozesses nach dem 2. Weltkrieg konfrontiert. Und viele der Themen werden auch heute noch hitzig diskutiert. Ein neues Lernspiel fragt die Besucher*innen des Memoriums Nürnberger Prozesse: Wie würdest du entscheiden?

Internationale Strafgerichtsbarkeit – auch eine Frage der Aushandlung

Die Spieler*innen stoßen während des Spiels auf die Einschätzungen und Ideen realer historischer Personen wie bspw. des Chefanklägers Robert Jackson sowie auf historische Quellen. Diese helfen Ihnen, die nötigen Entscheidungen zu treffen.

Außerdem werden die Konsequenzen der getroffenen Entscheidungen, auch am Beispiel von aktuellen internationalen Strafgerichtshöfen, erklärt. Ziel des Spiels ist es Lösungen für die Aufarbeitung von internationalen Verbrechen zu finden. Anhand der Biographien soll Empathie und Verständnis für die Position von historischen Entscheidern eingeübt und die eigene ethische Position reflektiert werden. So wird gezeigt, dass die juristische Aufarbeitung von Kriegen und internationalen Verbrechen keine Selbstverständlichkeit ist. Häufig ist sie begleitet von moralischen Konflikten und politischen Kompromissen.

Das Lernspiel zielt also auf mehr als nur Unterhaltung ab und gehört damit zum Genre der Serious Games. Als Kooperationspartner konnten das Fritz-Bauer-Institut in Frankfurt am Main, das Haus des Spiels der Museen der Stadt Nürnberg und die Studiengänge Game Design und Management sowie Mediendesign und Management der Hochschule Fresenius gewonnen werden.

Das Spiel wird als App für Gäste der Dauerausstellung des Memoriums auf Deutsch und Englisch nutzbar aber auch über Appstores öffentlich zugänglich sind. Das Spiel wird für Gruppen wie Einzelpersonen konzipiert und richtet sich an Jugendliche wie an Erwachsene.


Das Projekt wird in der Bildungsagenda NS-Unrecht von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) und dem Bundesministerium der Finanzen (BMF) gefördert.