Veranstaltungsreihe 2018 im Memorium Nürnberger Prozesse
Nach vier Jahren Krieg verbanden die Menschen in Europa den Frieden mit großen Erwartungen. Der Waffenstillstand am 11. November 1918 beendete zwar den seit 1914 dauernden Staatenkrieg, aber nicht die Gewalt. In großen Teilen Europas herrschten noch jahrelang Bürgerkriege, ethnische Konflikte und Unabhängigkeitskämpfe. Die 1919 eröffnete Pariser Friedenskonferenz ordnete die politische Landkarte Europas und des Nahen Ostens grundlegend neu. Die Friedensschlüsse der Pariser Vorortverträge besaßen aber auch deshalb eine neue Qualität, weil sie den Unterlegenen erstmals die Kriegsschuld zuschrieben. Diese moralische Stigmatisierung verbitterte die Kriegsverlierer, die eine Revision der als ungerecht empfundenen Friedensverträge und der daraus resultierenden Nachkriegsordnung anstrebten. Aber auch den Siegermächten galten die Friedensschlüsse als unbefriedigend und inkonsequent.
Das Memorium Nürnberger Prozesse nimmt das Ende des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren zum Anlass, Bedeutung und Folgen der Friedensschlüsse zu beleuchten. Den vielen Fragen in diesem Zusammenhang widmen sich die Referenten in ihren Vorträgen der Veranstaltungsreihe "Der Preis des Friedens". Ergänzt wird das Programm mit Stadtrundgängen, Sonderführungen und einer szenischen Lesung.
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