Nicht Moral und Ethik waren in der NS-Zeit handlungsleitende Prinzipien der Medizin, sondern eine Weltanschauung von höheren und minderen Rassen. In dieser Weltanschauung agierten Ärzte als "Pfleger der Gene" und "Bevölkerungspolitiker". 22 ehemals führende Ärzte und Sanitätsbeamte sowie eine Ärztin saßen 1946/47 in Nürnberg hierfür auf der Anklagebank. Verantworten mussten sie sich für zahllose Morde, Grausamkeiten und unmenschliche Experimente, begangen in Konzentrationslagern, Versuchsanstalten, Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen. Keiner der Angeklagten äußerte ein Wort des Bedauerns.
In dem moderierten Programm erfolgt eine Auseinandersetzung mit den ideologischen Hintergründen der Medizinverbrechen und den praktischen Absichten, die dabei verfolgt wurden. Die Teilnehmer analysieren exemplarisch das Beweismaterial, die Verteidigungsstrategien und die zeitgenössische Berichterstattung. Das Programm besteht aus einer Führung durch die Ausstellung und den Saal 600 sowie aus Seminareinheiten im Studienraum.
In der dreistündigen Version werden weitere Prozesse gegen medizinisches Personal aus der NS-Zeit besprochen, die vierstündige Version stellt darüber hinaus die Frage nach Kontinuitäten ehemaliger NS-Funktionseliten im Gesundheitswesen der Bundesrepublik.
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- Zielgruppen:
Das Programm ist ab der 11. Klasse, für Studierende/ Erwachsene, für Auszubildende in Heil- und Pflegeberufen und Studierende der Medizin geeignet.
- Partner:
Geschichte Für Alle e.V. Institut für Regionalgeschichte (GFA)
Akademie Caritas-Pirckheimer-Haus (CPH)