Der Leiter des Memoriums Nürnberger Prozesse, PD Dr. Imanuel Baumann, ist seit dem 1. Dezember 2023 der neue Leiter des Dokumentationszentrums Reichsparteitagsgelände und Abteilungsleiter "Erinnerungskultur und Zeitgeschichte".
Imanuel Baumann, geboren 1974 in Lahr (Schwarzwald), studierte Neuere und Neueste Geschichte, Literatur- und Kunstgeschichte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i. Br. Er promovierte in Freiburg zur Geschichte der Kriminalwissenschaft und zum Umgang mit Straftätern im 20. Jahrhundert, habilitierte sich an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und hat dort die Lehrbefugnis für das Fach Neuere und Neueste Geschichte inne. Baumann hat sich intensiv mit den nationalsozialistischen Verbrechen beschäftigt sowie mit der Auseinandersetzung damit nach 1945. Dabei zeichnen ihn eine große praktische Expertise und Gremienerfahrung im Bereich des Gedenkstättenwesens, der musealen Vermittlung und der Erinnerungskultur aus. Sie reicht von Tätigkeiten in der Gedenkstätte Buchenwald und Mittelbau-Dora bis zum Haus der Geschichte Baden-Württembergs, wo er die Geschichtsvermittlung für das "Hotel Silber", der ehemaligen Gestapo-Zentrale für Württemberg und Hohenzollern, aufgebaut hat.
Seit 2021 leitet Imanuel Baumann das Memorium Nürnberger Prozesse. Dort konzipierte und verantwortete er unter anderem die vielbeachtete Ausstellung "Rechtsterrorismus. Verschwörung und Selbstermächtigung – 1945 bis heute". In seiner Amtszeit verwirklichte das Memorium zudem mit dem Theaterstück "Saal 600 – Spurensuche" eine sehr gelungene Kooperation mit dem Staatstheater Nürnberg und entwickelte die preisgekrönte Medieninstallation "Zeitreise Saal 600 / Courtroom 600: Time Travel". Sie erschließt den historischen Ort auf eine neue und moderne Weise und öffnet ihn für ein breites Publikum. Baumann begleitete außerdem den Architektenwettbewerb für das neue Besucherzentrum des Memoriums und betrieb erfolgreich die Einwerbung von Drittmitteln. Dies schlägt sich eindrucksvoll in den Besuchszahlen des Hauses nieder, die sich von etwa 100 000 vor der Corona-Pandemie auf hochgerechnet etwa 135 000 Personen im Jahr 2023 steigerten.
Wir bedanken uns bei Imanuel Baumann für seine Arbeit und freuen uns auf eine zukünftige Zusammenarbeit in seiner neuen Funktion als Leiter der Abteilung "Erinnerungskultur und Zeitgeschichte"!