Internationales Forschungs- und Ausstellungsprojekt
Von Frühjahr 2017 bis Ende 2019 führt das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände ein internationales Forschungs- und Ausstellungsprojekt zur Geschichte des Reichsparteitagsgeländes im Zweiten Weltkrieg durch. Das Projekt erfolgt in Kooperation mit dem "Zentralen Museum der Kriegsgefangenen/Centralne Muzeum Jeńców Wojennych" (Łambinowice/Opole) und wird gefördert durch die "Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft".
Im Rahmen des Projektes wurden umfangreiche Recherchen in über 80 Institutionen im In- und Ausland durchgeführt. Es entstand die deutsch-englische Ausstellung "Das Reichsparteitagsgelände im Krieg. Gefangenschaft, Massenmord, Zwangsarbeit", die in unserer Einrichtung zu sehen ist sowie eine deutsch-polnische Wanderausstellung. Als letzter Baustein entsteht eine Webpräsentation zum Thema, die gewonnene Erkenntnisse langfristig, auch im Ausland, zugänglich macht.
Das Projekt wird gefördert von der Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft".
Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft"
Zentrales Museum für Kriegsgefangene in Łambinowice-Opole
Projekt zu italienischen Militärinternierten in Nürnberg-Langwasser
2019 und 2020 führt das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände ein Projekt zu "italienischen Militärinternierten" durch. Das Projekt wird gefördert im Rahmen des Deutsch-Italienischen Zukunftsfonds (Auswärtiges Amt). In den letzten Jahren erreichten unsere Einrichtung auffällig viele Anfragen von Angehörigen ehemaliger Kriegsgefangener aus Italien, die auf der Suche nach Informationen zu ihren Angehörigen sind. Vor diesem Hintergrund entwickelt das Haus eine Webpräsentation über Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter in Nürnberg, die auch der Geschichte von italienischen Militärinternierten in Nürnberg nachspürt und Biografien ehemaliger Gefangener vorstellt. Dieses Angebot wird dank der Förderung auch vollständig in italienischer Sprache zur Verfügung stehen.
Im September 1943 schloss Italien – bis zu dem Zeitpunkt Verbündeter des Deutschen Reiches – ein Waffenstillstandsabkommen mit den Alliierten. In der Folge nahm die deutsche Wehrmacht hunderttausend italienische Soldaten gefangen und brachte sie in Kriegsgefangenenlager in den besetzten Gebieten und im Deutschen Reich. Mehrere tausend italienische Gefangene wurden auch nach Nürnberg-Langwasser gebracht und mussten in Nürnberg und Umgebung Zwangsarbeit insbesondere in der Rüstungsindustrie leisten.
Informationen zu deutsch-italienischen Erinnerungsprojekten des Auswärtigen Amtes