Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg: Die Monarchie ist beseitigt. In Weimar gibt sich das Land eine neue Verfassung. Doch die junge Republik steht auf unsicherem Boden. Aufgewachsen im Kaiserreich, lehnen viele Deutsche die Demokratie ab. Man setzt sie weithin mit der militärischen Niederlage gleich sowie mit den Demütigungen des erzwungenen Friedensvertrags von Versailles. Die Kriegsfolgen wie Chaos, Hunger, enorme Staatsschulden und eine immer rasantere Geldentwertung – werden nicht dem untergegangenen Kaiserreich, sondern den demokratischen Parteien angelastet.
Bis 1923 steht Deutschland unter dem Diktat der Straße: Bürgerkriegsähnliche Zustände drohen das Deutsche Reich zu zerbrechen. Auf Revolutionen und Aufstände von links und rechts folgt fast immer der Ausnahmezustand. Führende Politiker fallen Mordanschlägen zum Opfer. Auch danach gehören Gewalttaten und Aufmärsche uniformierter Verbände zum politischen Alltag.
Nur zwischen 1924 und 1929 – in einer Phase politischer und wirtschaftlicher Stabilisierung - scheint die Republik zu gedeihen.
Doch die einsetzende Weltwirtschaftskrise verschont auch Deutschland nicht: Bald sind über sechs Millionen Menschen ohne Arbeit und ausreichende soziale Versorgung. Angeheizt durch zahlreiche, rasch aufeinanderfolgende Wahlkämpfe setzt eine Radikalisierung des politischen Lebens ein, unter der die Republik 1933 schließlich zerbricht.
Vor diesem Hintergrund erfolgt der Aufstieg der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei und eines Mannes, der 1913 aus Österreich nach Deutschland kam – Adolf Hitler.