WortGewalt: Vom rechten Lesestoff.
Bücher aus der Sammlung des Dokumentationszentrums
Am 10. Mai 1933 brannten in vielen deutschen Universitätsstädten die Bücher. Die durch den Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund groß inszenierten öffentlichen Bücherverbrennungen, bei denen zehntausende Werke verfemter Autoren ins Feuer geworfen wurden, war nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Januar 1933 Höhepunkt der Kampagne Wider den undeutschen Geist. Es folgte die "Säuberung" öffentlicher Bibliotheken. Ein Jahr später umfaßten die "Schwarzen Listen" mehr als 3.000 Titel verbotener Bücher und Schriften.
Was aber lasen die Deutschen zwischen 1933 und 1945? Was interessierte sie, was formte ihr Denken? Neben der verbotenen und verfolgten Literatur gab es eine erwünschte und geförderte nationalsozialistische Literatur sowie Bestseller, die überraschenderweise nur wenig mit der Ideologie der Nationalsozialisten zu tun hatten. Aus dem inzwischen (un-)ansehnlichen Bestand dieser "braunen" Literatur, wie sie seit Jahren im Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände abgegeben wird, ist nun eine kommentierte Ausstellung entstanden. Liederbücher, Sammelalben, Foto-, Sach- und Schulbücher, Heftchen und Romane dokumentieren, für welche Lebensbereiche die Nationalsozialisten Publikationen produzierten und welche Ziele sie damit verfolgten. Textbeispiele belegen die Unlesbarkeit mancher Schriften.
- Kosten
- Eintritt frei