Wie die Staaten West- und Nordeuropas sowie des Balkans soll auch die Sowjetunion in einem "schnellen Feldzug" niedergeworfen werden. Nach großen Anfangserfolgen rücken die deutschen Truppen auf Leningrad und Moskau vor, ohne diese Städte einnehmen zu können. Schon hier, nicht erst bei der Katastrophe von Stalingrad im Winter 1942/43 zeigt sich, dass die deutschen Kräfte für Hitlers Eroberungsprogramm nicht ausreichen. Die Rote Armee gewinnt schließlich in ebenso erbitterten wie verlustreichen Kämpfen die Oberhand und erreicht im Herbst 1944 die Reichsgrenze.
Im selben Zeitraum verdrängen britische und amerikanische Truppen die Wehrmacht von Süden her Zug um Zug aus Nordafrika, Sizilien, Süd- und Mittelitalien. Die alliierte Invasion in Nordfrankreich im Juni 1944 eröffnet eine dritte Front gegen das Deutsche Reich, dessen Lage immer aussichtsloser wird.
Trotzdem führt Adolf Hitler den Kampf fort. Bisher "nur" Luftangriffen ausgesetzt, wird Deutschland in der Endphase des Krieges zum Schauplatz verlustreicher Bodenkämpfe. Erst als die Rote Armee schon das Berliner Regierungsviertel besetzt hat, gibt Hitler auf und nimmt sich im Bunker der Reichskanzlei das Leben. Die deutsche Wehrmacht kapituliert endgültig in der Nacht vom 8. auf den 9. Mai 1945.
Die Gewalt, mit der Deutschland ganz Europa überzogen hatte, schlägt am Ende auf die Deutschen zurück. Millionen flüchten in den Westen oder werden vertrieben. Die Zahl der Flucht- und Vertreibungsopfer liegt zwischen 600 000 und 2 000 000 Toten. Insgesamt werden die Menschenverluste in diesem Krieg auf mehr als 50 Millionen geschätzt.