Objekte der Sammlung

Das Dokumentationszentrum verwahrt zahlreiche Gegenstände, Bücher, Illustrierte, Zeitungen, Postkarten und Fotos aus der Zeit des Nationalsozialismus. Diese Sammlung ist ursprünglich entstanden durch Recherchen für die Dauer- und für Sonderausstellungen. Parallel dazu ergänzten sie – größtenteils eher zufällig – Schenkungen aus der Bevölkerung. Ungeplant übernimmt das Dokumentationszentrum damit eine wichtige Funktion für die Bürgerinnen und Bürger: Gegenstände aus der Zeit des Nationalsozialismus, aber auch damit in Zusammenhang stehenden Themen, darunter viele Bücher, werden beim Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände abgegeben – vor allem, um diese Dinge los zu sein, aber gleichfalls auch um sie in guten Händen zu wissen. Das Dokumentationszentrum dient so als Entsorgungsstelle für Dinge, die man nicht unbedingt zu Hause haben, aber auch nicht unbedarft in den Müll werfen möchte: sei es wegen des rassistischen Inhalts von Büchern, verbotener Zeichen oder weil manches schlicht etwas sperrig ist. Aus den USA wurde beispielsweise eine etwa 3 Meter lange Hakenkreuzfahne per Post zugesandt.

Die Reihe "Ans Licht geholt" wird in loser Folge besondere und alltägliche Dinge aus der Sammlung des Dokumentationszentrums vorstellen und so die Sammlung in ihrer Bandbreite zeigen.
Ans Licht geholt

Auf dem Weg zum zeithistorischen Museum

Das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände war anfangs gar nicht geplant als vollwertiges Museum mit den Aufgabenbereichen Sammeln, Bewahren, Forschen und Ausstellen, sondern sollte als Ausstellung schlicht das Geschehen der Reichsparteitage und den historischen Ort Reichsparteitagsgelände dokumentieren – das meint im Kern der Name "Dokumentationszentrum".

Dies ließ sich so nicht lange aufrechterhalten: Fachfragen mussten beantwortet, dafür eine Bibliothek mit Fachbüchern aufgebaut und für Sonderausstellungen geforscht werden. Und nach und nach entstand auch ein Bestand an historischen Gegenständen.
Noch ist dieser Bestand nicht vollständig erfasst und noch fehlt es auch an wirklich geeigneten Unterbringungsmöglichkeiten sowie entsprechendem Personal. Doch nach dem Umbau des Dokumentationszentrums in den Jahren ab 2021 wird hier eine wesentliche Verbesserung eintreten. Dann wird vor allem auch der historische Buchbestand aus tausenden Bänden so aufgestellt werden können, das mit ihm gearbeitet werden kann.