Demonstration von Sinti und Roma gegen die Sondererfassung durch die Polizei, 1983. Bildnachweis: Archiv Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma
Dienstag, 23. Mai 2017, 18.30 Uhr

Der NS-Völkermord an Sinti und Roma:
Geschichte und historische Verantwortung

Referentin: Dr. Karola Fings, Historikerin am NS-Dokumentationszentrum Köln

Sinti und Roma galten gemäß den "Nürnberger Gesetzen" wie Juden als "Fremdrasse" und wurden während des Nationalsozialismus ausgeplündert, deportiert und ermordet. In ihrem Vortrag gibt Karola Fings, die grundlegende Publikationen zur Verfolgung von Sinti und Roma vorgelegt hat, zunächst einen Überblick über Struktur und Praxis der Verfolgung im Deutschen Reich und den besetzten bzw. kollaborierenden Ländern Europas. In einem zweiten Schritt widmet sie sich der Zeit nach 1945, die von den Überlebenden als "zweite Verfolgung" erlebt wurde: Eine Entschädigung und vor allem eine Anerkennung als Verfolgte des NS-Regimes wurde ihnen Jahrzehnte lang verweigert. Auch die gesellschaftliche Diskriminierung war mit Kriegsende nicht vorbei.

Kosten
Eintritt frei