Jerusalem lag in Franken - Eine fotografische Spurensuche
Von der frühen Neuzeit bis zur Reichsgründung 1870 konnte sich jüdisches Leben in Deutschland nur beschränkt entfalten. Ursache dafür war die traditionelle christliche Judenfeindschaft (christlicher Antijudaismus), die sich mit der Modernisierung Mitte des 19. Jahrhunderts in den modernen Rassenantisemitismus transformierte. Die Nationalsozialisten knüpften daran an und vernichteten jüdisches Leben vielerorts von 1933 bis 1945 fast vollständig.
Wo es jüdisches Leben gab - so beispielsweise in Franken, einer Region mit zahlreichen jüdischen Gemeinden vor allem auf dem Land - fand es auch in der Einrichtung von eigenen Friedhöfen und Synagogen seinen Ausdruck.
Die Fotoausstellung "Jerusalem lag in Franken" des Fotografenteams Herbert Liedel und Helmut Dollhopf aus Nürnberg dokumentiert die Geschichte jüdischer Gotteshäuser in den fränkischen Landgemeinden. Sie vergleichen den Zustand der Synagogen vor 25 Jahren mit dem jetzigen Erscheinungsbild. Leitmotiv der Werke ist die Spurensuche und Bewahrung. Anliegen der Fotografen ist es, mit dem Mittel der Fotografie Geschichtsbewusstsein zu erzeugen und die Erinnerung an den Holocaust wach zu halten.
Ausstellungseröffnung mit einem Vortrag von Rudolf Maria Bergmann, Journalist und Publizist aus Eichstätt/ Wien, am Donnerstag, 14. Januar 2010, 19 Uhr, Eintritt frei.