"Erste Bürger des Staates"? – Der Nationalsozialismus und die Kriegsbeschädigten des Ersten Weltkriegs
Vortrag von Dr. Nils Löffelbein
Die elementare Bedeutung des Frontsoldaten des Ersten Weltkriegs in Ideologie und Propaganda des Nationalsozialismus ist von der historischen Forschung in den letzten Jahren oft hervorgehoben worden. Die Nationalsozialisten glorifizierten jedoch nicht nur die gefallenen Soldaten für ihr im Krieg erbrachtes Opfer, auch die Masse der Kriegsbeschädigten des Ersten Weltkriegs erlebte im "Dritten Reich" eine breit angelegte Ehrung als Kriegshelden. Der Vortrag beleuchtet ihre Bedeutung und Funktion in der nationalsozialistischen Politik und Propaganda sowie die kulturelle Repräsentation kriegsbedingter Behinderungen im Nationalsozialismus. Mit dessen Verhältnis zu den Weltkriegsbeschädigten soll zudem eine Spätfolge der viel zitierten "Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts" (George F. Kennan) untersucht werden, die auch die Frage nach den weitreichenden Folgen des Ersten Weltkriegs im Europa der Zwischenkriegszeit neu aufwirft.
- Kosten
- Eintritt frei