verschwundener Journalist
Eva Züchner, die Tochter des Journalisten Gerhart Weise. Bildnachweis: Christiane Fritsch-Weith
Dienstag, 1. April 2014, 18.30 Uhr

Der verschwundene Journalist. Eine deutsche Geschichte

Lesung mit Eva Züchner

Aus dem sächsischen Meißen kommend, besuchte Gerhart Weise, Jahrgang 1915, die Reichspresseschule in Berlin. Er stieg bis in Goebbels' Propagandaministerium auf, wo er, obwohl kein Parteigenosse, die wohlwollende Aufmerksamkeit des Ministers fand. Ohne jemals an der Front gewesen zu sein, wurde der Film- und Varieté-Spezialist zum Kriegsberichterstatter, zum Erfinder von Falschmeldungen für das feindliche Ausland und zum Film-Zensor. Im September 1945 wurde Gerhart Weise von der sowjetischen Geheimpolizei verhaftet und verschwand spurlos. Anhand von gründlichen Archivrecherchen und aus großer kritischer Distanz beschreibt Tochter Eva Züchner nicht nur das eindringliche Portrait ihres Vaters, eines Journalisten, der zum Handlanger der Mächtigen wurde, sondern auch eine bisher unbekannte Innenansicht der Mediengeschichte im Nationalsozialismus.

Karten- und Platzreservierung unter der Telefonnummer (0911) 231 - 56 66 wird dringend empfohlen. Reservierte Karten müssen bis spätestens 30 Minuten vor Veranstaltungsbeginn an der Infotheke abgeholt werden, sonst gehen sie in die Tageskasse über.

Kosten
Eintritt frei