Regina Schmeken. BLUTIGER BODEN.
Die Tatorte des NSU
Mitglieder des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) ermordeten innerhalb von sieben Jahren zehn Menschen. Erst die Selbstmorde der Täter Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos offenbarten der Polizei die Täterschaft. Beate Zschäpe, ebenfalls Mitglied des NSU, meldete sich kurz darauf bei der Polizei. Sie wurde sofort verhaftet und war die Hauptangeklagte im 2013 eröffneten NSU-Verfahren. 2018 wurde sie zu lebenslanger Haft verurteilt. Die Fotokünstlerin Regina Schmeken nimmt Besucherinnen und Besucher mit ihren großformatigen Schwarzweißaufnahmen mit an die Tatorte. Die Bilder zeigen die verstörende Normalität der Schauplätze von Hass und Gewalt inmitten deutscher Städte. Der Ausstellungstitel bezieht sich auf diese Orte, aber auch auf die nationalsozialistische Propagandaformel "Blut und Boden" und damit auf die Überzeugung der Nationalsozialisten, dass sich ein "gesunder Staat" auf der Einheit von Volk und Boden gründe. Die Verbrechen des NSU beriefen sich auf diese Ideologie und hielten sich für berechtigt, Menschen zu töten. Die Ausstellung reflektiert das Ungeheuerliche: Die Attentate waren nicht allein Angriffe auf Mitmenschen, es waren Angriffe auf universelle Menschenrechte und damit auf unsere gesamte Gesellschaft.
Eröffnungsvortrag von Dr. Mehmet Daimagüler, Opferanwalt im NSU-Prozess
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- Kosten
- Eintritt frei