Lernort mit Profil

Die Bildungsangebote wollen ...

 

... den Ort in den Mittelpunkt rücken!

Mit zunehmendem zeitlichem Abstand zur NS-Diktatur gewinnen historische Orte an Bedeutung. Für Menschen ohne eigene biographische Bezüge sind diese baulichen Zeugen mit besonderem Authentizitätswert anschauliche Koordinaten der Erinnerung. Das ausstellungsergänzende Bildungsangebot ist parallel zur Interimsausstellung auf die Geschichte der Reichsparteitage und des Geländes zugeschnitten. Dabei sind die Wahrnehmung des Ortes, seine Dechiffrierung und Entmythologisierung wichtig. Als wesentliches didaktisches Mittel bildet der konkrete Ortsbezug den roten Faden und – in doppelter Hinsicht – die Grundlage des Bildungsangebots: Das Dokumentationszentrum bewahrt die Erinnerung vor Verallgemeinerung und bietet als außerschulischer Lernort besondere Möglichkeiten.

... vor dem historischen Hintergrund Bezüge zur Gegenwart herstellen!

Ausgangspunkt ist dabei die Vermittlung von Wissen über das Reichsparteitagsgelände und über die Reichsparteitage als zentrale Massenveranstaltungen der Propaganda im Nationalsozialismus – orientiert am aktuellen wissenschaftlichen Forschungsstand. In den Programmen und beim Besuch der Ausstellung sollen Interessierte ausgehend von der Geschichte des historischen Ortes die Zusammenhänge der Entwicklung einer demokratischen Gesellschaft zu einer radikalen Ausgrenzungsgesellschaft, die in den Menschheitsverbrechen im Krieg mündete, verstehen, in ihrer Lebensrealität erkennen und Handlungsspielräume ermessen können. Auf der Basis dieses kritischen Geschichtsbewusstseins fördert der Gegenwartsbezug sowohl Differenzierungsvermögen als auch Handlungskompetenz. Beides dient der Demokratie- und Menschenrechtserziehung und ermutigt zu Toleranz und Zivilcourage. Diese Betrachtung von Geschichte wird durch multiperspektivische und mentalitätsgeschichtliche Ansätze ergänzt.

... Interessierte jeden Alters, jeder Herkunft und jeder Vorbildung ansprechen!

Die interaktiven, handlungsorientierten Formate sind auf die verschiedenen Zielgruppen zugeschnitten. Ein erfahrenes, engagiertes Team unterstützt den Zugang zum Thema durch eine kognitive Herangehensweise mit Raum für offene Dialoge und Nachfragen. Vielfältige Bildungsangebote ermöglichen eine eigenständige Auseinandersetzung mit der Geschichte des Nationalsozialismus und einen nachhaltigen Erkenntnisgewinn. Durch den Einsatz unterschiedlicher Medien und Methoden werden historische Kompetenzen gefördert. Dem dynamischen Prozess einer sich fortentwickelnden Erinnerungskultur sowie gesellschaftlichen Veränderungen wird in Kooperation mit den Partnern im Studienforum Rechnung getragen.