
Jugendstil aus Nürnberg
Glanzstücke 3.0
Neue Auswahl aus der Nürnberger Jugendstil-Sammlung Pese
Bis voraussichtlich Herbst 2026 ist das Museum Industriekultur, die eigentliche "Heimat" der Nürnberger Jugendstilsammlung von Maria und Dr. Claus Pese, umbaubedingt geschlossen.
Bis zur Schließung Ende 2023 wurde hier mit einer jährlich wechselnden Auswahl von qualitätsvollen Objekten der Sammlung Pese die Geschichte des Nürnberger Jugendstils beleuchtet. Dank einer Kooperation mit dem Museum Tucherschloss ist es möglich, die Zeit bis zur Wiedereröffnung des Museums Industriekultur mit kleinen Interimspräsentationen ebenfalls wechselnder Jugendstil-Schätze im Foyer des Schlosses zu überbrücken.
Der große Umbau im Museum Industriekultur
Die "Zwischenschau" im Tucherschloss geht nun mit einer neuen Auswahl erstklassiger Objekte in die dritte Runde. In vier Vitrinen werden einige kunsthandwerkliche Schätze erstmals öffentlich zu sehen sein. Darunter befindet sich ein imposanter Palmenkübel aus massivem Kupfer mit fein getriebener floraler Ornamentik aus der "Kunstgewerbeanstalt Nürnberg" von Franz Kainzinger (1859-1943). Aus der von Johann von Schwarz (1802-1885) gegründeten Firma "J. von Schwarz" stammen eine Schale und zwei Henkelvasen. Diese drei Fayencen bestechen nicht nur durch ihre außergewöhnliche Form, sondern gleichermaßen durch ihre neuartigen, geradezu expressiven Verlaufsglasuren.
Für die Produktion von Jugendstil-Objekten hatte sich in Nürnberg zur Jahrhundertwende eine erfolgreiche Zusammenarbeit von Kunsthandwerkern, Gestaltern und kunstorientierten Fabrikanten etabliert. Den Anfang machte 1897 die Keramikfabrik von Johann von Schwarz mit Carl Sigmund Luber als ihrem künstlerischen Leiter. Zwei Jahre später, 1899, folgte die Metallwarenfabrik von Walter Scherf, in der Zinngusswaren wie Kerzenleuchter, Bilder- und Spiegelrahmen oder Zierschalen, Döschen und ähnliches hergestellt wurden, die jeden Vergleich mit den Erzeugnissen der anderen Produzenten dieser Art des In- und Auslands zu jener Zeit standhalten. Weitere wichtige Werkstätten und Betriebe waren Ignaz Bing, Brand & Stauch, Felsenstein & Mainzer, Franz Kainzinger, Emil Kellermann, Friedrich Müller und Georg Friedrich Schmitt.
Vergleicht man kunsthandwerkliche Jugendstil-Objekte aus Nürnberg mit ähnlichen Erzeugnissen aus anderen deutschen Städten um 1900, fällt die hohe handwerkliche Leistung der hiesigen Produkte ebenso ins Auge wie das bemerkenswerte künstlerische Niveau und dessen Vielfalt. So gesehen erweist sich Nürnberg als eines der führenden Zentren des Jugendstils in Deutschland.
Ort der Sonderpräsentation
Museum Tucherschloss und HIrsvogelsaal: Schlossfoyer
- Kosten
- Museumseintritt: 7,50 EUR regulär/ 2,50 EUR ermäßigt