Post aus Nürnberg.
Die Briefbücher des 15. Jahrhunderts
DFG-Projekt "Kommunikation und Sprache im Reich. Die Nürnberger Briefbücher im 15. Jahrhundert"
Die ausgehende Korrespondenz des Nürnberger Rats wurde seit dem beginnenden 15. Jahrhundert als Missivkonzepte in den sogenannten Briefbüchern gesammelt. Dieser einzigartige serielle Quellenbestand ermöglicht nicht nur Einblicke in die Entwicklung der Kanzleisprache und den historischen Kontext der Zeit, sondern bietet aufgrund seines Umfangs auch eine ideale Untersuchungsgrundlage für den Forschungsbereich der automatischen Handschrifterkennung. Das 2019 ins Leben gerufene DFG-Projekt "Kommunikation und Sprache im Reich. Die Nürnberger Briefbücher im 15. Jahrhundert" hat neben interdisziplinären Forschungsfragen auch eine Hybridedition (digital/print) der Briefbücher 2 bis 5 von 1408 bis 1423 zum Ziel.
Die interdisziplinäre Tagung nimmt zum einen Konzeption, Sprache und Inhalte der Nürnberger Briefbücher sowie deren kontextuelle Einbettung in den Blick. Darüber hinaus werden Nutzen und Grenzen von computergestützter Handschrifterkennung sowie automatischer Transkription mittelalterlicher Quellenbestände reflektiert. Der Austausch von Geschichts-, Sprach- und digitalen Geisteswissenschaften sowie der Mustererkennung erlaubt dem Publikum einen Einblick in aktuelle und zukünftige Editionsfragen.
Programm
Donnerstag, 7. Juli 2022
8.30 Uhr | Ankunft/ Registrierung |
9.00 Uhr | Die Nürnberger Briefbücher und ihre Edition – Sabrina Späth: Das erste Nürnberger Briefbuch (1404-1408) – A. Bub, J. Krenz, M. Mayr, K. Neumeier: Blick in die Werkstatt |
11.00 Uhr | Kommunikation im KonText Moderation: Peter Fleischmann – Michael Rothmann (Hannover): Kodifizierung der Kommunikation – Serieller Briefverkehr zwischen Nürnberg und Frankfurt zu Messezeiten – Anna Bub (Erlangen): Communicatio in absentia. Abwesenheit in den Nürnberger Briefbüchern |
14.00 Uhr | Manuskripte in der Maschine Moderation: Vincent Christlein – Achim Rabus (Freiburg): Möglichkeiten und Grenzen KI-gestützter Manuskript-Transkription für unterschiedliche Einsatzzwecke – Tobias Hodel (Bern): Generalisierte Modelle bauen: Berner Handschriften der Vormoderne automatisch erkennen und analysieren |
16.00 Uhr | Eine Frage der Formulierung – Natalia Filatkina (Hamburg): Formelhafte Sprache im städtischen Schrifttum: Herausforderungen und Desiderate – Katharina Neumeier (Erlangen): Zwischen den Zeilen lesen. Textrevisionen in den Nürnberger Briefbüchern |
18.00 Uhr | Abendvortrag – Pierre Monnet (Frankfurt): Schriftlichkeit als Kommunikationsmittel der Städte |
Freitag, 8. Juli 2022
9.00 Uhr | Von Kaufleuten und Chroniken Moderation: Arnold Otto – Mechthild Isenmann (Leipzig): Streit unter Kaufleuten! Das Kommunikationsgeflecht zwischen dem Nürnberger Rat und Handelsgesellschaften im 15. und 16. Jahrhundert – Monika Hanauska (Karlsruhe): Praktiken des Beglaubigens und Verifizierens in spätmittelalterlichen Stadtchroniken |
11.00 Uhr | Umbrüche in schriftlicher Kontinuität Moderation: Klaus Herbers – Julian Krenz (Erlangen): "von todts wegen abgangen" – Königstode des 15. Jahrhunderts in den Nürnberger Briefbüchern – Thorsten Schlauwitz (Erlangen): Gesellschaftlicher Wandel im Spiegel der Nürnberger Briefbücher |
14.00 Uhr | Wenn Computer lesen lernen Moderation: Andreas Maier – Vincent Christlein (Erlangen): Maschinelles Lernen zur Analyse von historischen Dokumenten – Martin Mayr (Erlangen): Handschrifterkennung bei historischen Dokumenten |
16.00 Uhr | Zwischen Ratspolitik und Kaiserhof Moderation: Gabriel Zeilinger – Steffen Krieb (Mainz): Im Dienst des Reichs und zum Nutzen der Stadt. Briefe Friedrichs III. als Impulse politischen Handelns der Stadt Nürnberg – Franz Fuchs (Würzburg)/ Rainer Scharf (Regensburg): Briefe des Nürnberger Rats an dem Hof Friedrichs III. |
17.30 Uhr | Zusammenfassung der Tagung |
Tagungsort
Museum Tucherschloss und Hirsvogelsaal
Eingang zum Tagungsort Hirsvogelsaal über:
Treibberg 6
90403 Nürnberg
Veranstalter
DFG-Projekt "Kommunikation und Sprache im Reich. Die Nürnberger Briefbücher im 15. Jahrhundert"
Kontakt
www.briefbuecher.tf.fau.de
projekt-briefbuecher@lists.fau.de
Es wird keine Tagungsgebühr erhoben. Um Anmeldung zur Tagung wird bis zum 23. Juni 2022 gebeten.
Flyer zur Tagung (PDF-Datei 5,56 MB)