Ferdinand Schmidt: Einweihung des Neptunbrunnens auf dem Hauptmarkt, 1902. Bildnachweis: Museen der Stadt Nürnberg, Kunstsammlungen
Donnerstag, 11. Juli 2024, 14 Uhr

Ausgrenzung. Aufstieg. Agonie
Jüdisches Vermächtnis für Nürnberg

Eine exemplarische Spurensuche in Nürnbergs Sebalder Altstadt

Führung mit Ulrike Heß vom Museum Tucherschloss über das Pellerhaus zum Stadtmuseum im Fembo-Haus

In Nürnberg reicht das reiche jüdische Erbe bis in das 12. Jahrhundert und somit in das Hochmittelalter zurück. Mehreren schrecklichen Pogromen folgte 1499 die etwa 350 Jahre dauernde Vertreibung der Nürnberger jüdischen Bevölkerung in die ländliche Umgebung: Zeugnisse aus dieser Zeit sind die bedeutenden Synagogen in Schnaittach und Schwabach.

Erst ab 1850 durften Jüdinnen und Juden wieder nach Nürnberg zurückkehren und sich erneut in der aufstrebenden Industriemetropole niederlassen. Von enormer Bedeutung für die jüngere Stadtgeschichte ist das seit der Mitte des 19. Jahrhunderts vorhandene einflussreiche und häufig gemeinwohlorientierte Wirken von Jüdinnen und Juden, die vielfach höchstes Ansehen genossen. Sie hatten maßgeblichen Anteil am wirtschaftlichen und kulturellen Aufstieg der Stadt. Denkmäler wie die Kopie des berühmten Neptunbrunnens (heute im Stadtpark), das Reiterdenkmal für Kaiser Wilhelm I. am Egidienberg oder auch Gebäude wie das Künstlerhaus, das Luitpoldhaus und die heutige Kunstvilla wären ohne die generösen Zuwendungen jüdischer Mitbürgerinnen und Mitbürger nicht möglich gewesen. Dieses Vermächtnis wurde auch in Nürnberg im Wesentlichen durch das unheilvolle, zerstörerische Handeln während der NS-Zeit in hohem Maße vernichtet.

Die Suche nach exemplarischen Spuren des jüdischen Vermächtnisses beginnt im Museum Tucherschloss in der Hirschelgasse vor dem einzigartigen Epitaph für Adelheid Tucher mit einer der ersten topographisch genauen Darstellungen der Heiligen Stadt Jerusalem. Auf dem anschließenden Weg über die Landauer Kapelle, das Pellerhaus/ Haus des Spiels, das Rathaus und das Sebalder Pfarrhaus bis zum Stadtmuseum im Fembo-Haus sollen verschiedenste bedeutende und teilweise in Vergessenheit geratene jüdische Persönlichkeiten, Mäzene und Stifter gewürdigt werden.

Weitere Termine
8. und 22. August 2024
12. September 2024
jeweils 14 Uhr

Treffpunkt und Kartenverkauf
Eingangshalle des Museums Tucherschloss und Hirsvogelsaal
Hirschelgasse 9-11
90403 Nürnberg

Die Teilnehmerzahl ist auf max. 20 Personen beschränkt.

Dauer
ca. 90 bis 120 Minuten, je nach Teilnehmerzahl und Interessen
Kosten
2,50 EUR (ermäßigter Sondereintritt ins Museum Tucherschloss, Pellerhaus/ Haus des Spiels und Stadtmuseum im Fembo-Haus) zzgl. 5,00 EUR Führungsgebühr