Sonntag, 16. Juli 2017, 11 Uhr

Kriegskunst, Kaiser und ein Kürbis.

Gedanken zur Antikenrezeption im Bildprogramm des Hirsvogelsaals

Unter einem gewaltigen Deckengemälde stehen Büsten römischer Herrscher, unter denen wiederum rätselhafte Bilder angebracht sind. Auch sonst quillt der Raum förmlich über von Ranken, Eroten, Löwenköpfen und allerlei Fabelwesen. Selbst die schmalen Holzpfeiler, die die Wandpaneele teilen, sind mit Abbildungen der wunderlichsten Gerätschaften überzogen. Dahinter steckt eine ausgeklügelte Bildsprache mit einer klaren Botschaft an den Betrachter, die man – entsprechende Vorbildung vorausgesetzt – auch heute noch lesen kann. Das war wohl schon in der Renaissance so: Obwohl der Hirsvogelsaal eigentlich, wie heute wieder, als Festsaal genutzt wurde, konnten die gebildeten Bürger Nürnbergs bei Musik und Tanz so ganz nebenbei die Aussage und den Sinn der Raumausstattung entschlüsseln.

Dr. Martin Boss, Leiter der Antikensammlung der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, erläutert bei dieser Führung durch den Hirsvogelsaal die von Peter Flötner und Georg Pencz gestaltete Bilderwelt aus dem Jahr 1534.

Kosten
Außer dem Museumseintritt fallen keine weiteren Kosten an.