Gao Xingjian - Nobelpreisträger für Literatur
Anlässlich der in Erlangen stattfindenden großen internationalen Konferenz "Gao Xingjian: Freedom, Fate and Prognostication" werden einige Arbeiten des chinesischen Künstlers und Literaturnobelpreisträgers Gao Xingjian im Tucherschloss ausgestellt. Bei den ausgestellten Werken handelt es sich um Malereien mit traditioneller chinesischer Tusche auf Reispaper. Die zeitgenössischen Gemälde und Zeichnungen werden als eine zweite Erzählebene in die vorhandene Dauerausstellung des Tucherschlosses integriert und kontrastiv zu den Renaissancekunstwerken in Szene gesetzt.
Der Autor, Dramaturg, Bühnenbildner, Filmemacher, Kritiker und Maler Gao Xingjian wurde 1940 in der ostchinesischen Stadt Ganzhou geboren. Als Übersetzer für französische Literatur initiierte er 1982 eine weltweite Debatte über Modernismus und Realismus in China, die ihn in große Schwierigkeiten brachte: Er wurde zur Unperson, musste China 1988 verlassen und suchte in Frankreich Asyl. Dort wurde er als politscher Flüchtling anerkannt und erhielt 1998 die französische Staatsbürgerschaft. In Paris verdiente er sich seinen Lebensunterhalt mit Malerei. Im Jahr 2000 wurde ihm der Nobelpreis für Literatur verliehen. Gaos weitgehend abstrakt anmutende künstlerische Arbeiten in der wohl traditionellsten chinesischen Maltechnik - schwarze Chinatusche auf Reispapier - befinden sich weltweit in vielen großen öffentlichen und privaten Sammlungen.
Die Ausstellung wird in Kooperation mit dem Internationalen Kolleg für Geisteswissenschaftliche Forschung der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg durchgeführt.