
Alfred Rosenberg. Die Tagebücher von 1934 bis 1944
PD Dr. Frank Bajohr, Zentrum für Holocaust-Studien am Institut für Zeitgeschichte, München
Die Tagebücher des NSDAP-Chefideologen Alfred Rosenberg, seit 1946 verschollen, wurden erst vor kurzem aufgefunden. Mit dem eben erschienenen Buch "Alfred Rosenberg. Die Tagebücher von 1934 bis 1944" liegen sie jetzt erstmals in einer kommentierten Gesamtausgabe vor. Rosenbergs Aufzeichnungen zeigen, dass seine Rolle bei der Vorbereitung und Umsetzung des Holocaust lange unterschätzt wurde. Schon früh war er einer der radikalsten Antisemiten, der bis zuletzt die deutsche Vernichtungspolitik unterstützte. Seine Notizen verdeutlichen neben seiner unbedingten Ergebenheit gegenüber Hitler die erbitterte Konkurrenz innerhalb der Funktionselite um den "Führer". Dieser wusste seine Satrapen wirkungsvoll gegeneinander auszuspielen, nicht zuletzt Rosenberg und Goebbels, die einander in inniger Abneigung verbunden waren. Frank Bajohr zeigt auf, wie das Schlüsseldokument wichtige Einblicke in die vom NS-Regime erzeugte Gewaltdynamik eröffnet.
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