Zugewandert! Kaufleute und Handwerksherren
Vortrag von Stadtarchivar Dr. Michael Diefenbacher
Ihre wirtschaftliche Bedeutung verdankte die Reichsstadt Nürnberg dem Groß- und Fernhandel, der vielseitigen Produktion ihres Handwerks sowie ihrer verkehrsgünstigen Lage. Bereits im 15. Jh. zog sich das Patriziat zugunsten bürgerlicher Kaufleute aus dem Wirtschaftsleben der Noris zurück. Durch Ansiedlung neuer unternehmerischer Kräfte und durch gezielte Struktur- und Beschäftigungspolitik war der patrizische Rat aber weiterhin bestrebt, Wirtschaft und Handel zu fördern. Seit Mitte des 16. Jahrhunderts wurde die Nürnberger Kaufmannschaft durch die Ansiedlung u.a. niederländischer und italienischer Handelsgesellschaften, aber auch solche von Exulanten aus Inner- und Oberösterreich internationaler. Diese drei Gruppen übertrafen in der 1. Hälfte des 17. Jh. den Umsatz der "heimischen" Nürnberger Häuser bei weitem. Die Zuwanderer, aber auch die Verlagerung der Welthandelswege und der Zusammenbruch des internationalen Kapitalmarkts zwangen die Nürnberger Kaufleute, sich den neuen internationalen Bedingungen anzupassen. So wurde im Zusammenhang mit der Gründung des Handelsvorstands 1560 am Nürnberger Herrenmarkt eine eigene Börse errichtet.
Der Vortrag ist Teil des Begleitprogramms zur Sonderausstellung "Von nah und fern. Zuwanderer in die Reichsstadt Nürnberg". Die Ausstellung kann ab 17.30 Uhr besucht werden.
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Vortrag: Eintritt frei
Ausstellungsbesuch: 5 EUR, ermäßigt 3 EUR