
Das "Schöne Zimmer" aus dem Pellerhaus
Der aus Radolfzell am Bodensee stammende Martin Peller (1559-1629), einer der reichsten Kaufleute Nürnbergs, baute sein Haus am Egidienberg, dem vornehmsten Platz der Stadt. Der "Neubürger und Einkömmling" stellte seinen Reichtum damit provozierend zur Schau.
Das "Schöne Zimmer" mit seiner reichen Vertäfelung und der prächtigen Kassettendecke mit Gemälden war vor Beginn des Zweiten Weltkriegs aus dem Pellerhaus ausgebaut worden und konnte so vor den Zerstörungen, die fast das gesamte Haus in Schutt und Asche legten, gerettet werden. 1957/58 wurde es im neu eingerichteten Rückgebäude des Fembohauses eingebaut.
Das "Schöne Zimmer" beherbergte einst die private Gemäldesammlung des Martin Peller. Ein hinterleuchteter Informationstisch gibt heute Auskunft über die Technik der qualitativ herausragenden Wandvertäfelung und das 1611 vollendete spätmanieristische Deckengemälde mit seinen 20 kunstvoll um das Mittelbild mit dem "Sturz des Phaeton" arrangierten mythologischen und allegorischen Darstellungen.

Der Familiensaal
Der vertäfelte Saal im 2. Obergeschoss stammt aus der Zeit um 1600. Er ist der älteste erhaltene Familiensaal Nürnbergs.
Dieses Glanzstück des Fembohauses zeigt die gelungene Wohnkultur Nürnbergs zu Beginn des 17. Jahrhunderts. Der prächtig ausgestattete Saal mit seiner großen Kassettendecke und die anderen Räume des 2. Obergeschosses dienten ausschließlich der Repräsentation: Hier wurden Familienfeste gefeiert und Gäste empfangen.
Die eigentlichen Wohnräume lagen im ersten Obergeschoss, unter den Repräsentationsräumen. Kammern und Gesinderäume befanden sich ganz oben unter dem Dach sowie im Zwischen- und Rückgebäude.

Der Tanzsaal
Der ehemalige Tanzsaal im 3. Obergeschoss des Zwischengebäudes wurde 1668 geschaffen. Die 10teilige Kassettendecke eines bislang unbekannten Malers zeigt Szenen aus den berühmten "Metamorphosen" des römischen Dichters Ovid nach einer Kupferstichfolge des niederländischen Künstlers Hendrik Goltzius (1558-1617).

Die Nürnberger Küche
In der Küche eines Nürnberger Patrizierhauses arbeiteten Köchin und Dienstmägde unter den strengen Augen der Hausherrin.
Hier wurde nicht nur gekocht, sondern man stellte Lebensmittel teilweise selbst her und machte Nahrungsmittel haltbar. Geschlachtete Tiere wurden ausgenommen, Fleisch zerkleinert, Butter und Käse sowie Seifen und Kerzen produziert. Für die Vorratshaltung wurde geräuchert, gepökelt und eingesalzen, und im Rauchabzug hingen Würste und Schinken.
Da die Haushalte der Patrizier und reichen Kaufleute stark und viel würzten, waren teuere exotische Gewürze wie Pfeffer, Kardamom, Zimt, Safran und Ingwer sehr beliebt.
Die Küche im 3. Obergeschoss des Zwischengebäudes stammt aus dem 17./18. Jahrhundert. Hier erfährt der Besucher viel Wissenswertes über Nürnberger Spezialitäten und ihre Rezepte.