Detail der Stuckdecke von Donato Polli im sogenannten "Musikzimmer" im 1. Obergeschoss.
Donnerstag, 6. April 2017, 11 Uhr

Stuck, wohin man schaut
Die Decken von Carlo Brentano und Donato Polli

Das von 1591 bis 1596 im Stil des niederländischen Manierismus errichtete Kaufmannshaus diente von Anfang an nicht nur praktischen Wohnbedürfnissen. Es hatte auch repräsentative Funktionen zu erfüllen, die bis heute an der Architektur ablesbar sind. Die prächtige Fassade und der einzige erhaltene Familiensaal Nürnbergs aus dieser Zeit zeugen davon, aber auch spätere Umbauten der wechselnden Eigentümer. So ließ der Patrizier Christoph Jakob Behaim (1642–1688) das einstige Kaufmannshaus zu einem kleinen repräsentativen Stadtpalais umgestalten. Im Jahr 1674 engagierte er den italienischen Stuckateur Carlo Brentano (um 1630–um 1684), um eine eindrucksvolle Stuckdecke im Vestibül des zweiten Obergeschosses einzubauen.

60 Jahre später wurde das heute so genannte Fembo-Haus Sitz der bedeutenden Homännischen Landkartenoffizin. Die beiden Homann-Erben Johann Georg Ebersberger und Johann Michael Franz teilten das Haus horizontal unter sich auf: Familie Franz bezog das 2. Obergeschoss, die in Nürnberger Bürgerhäusern repräsentative Wohnetage mit der Stuckdecke von Brentano. Familie Ebersberger hingegen zog ins 1. Obergeschoss, das vor allem Werkstatträumen und dem Handel vorbehalten war. Auch dieses Stockwerk musste nun als Wohnetage ausgebaut werden. 1734 erteilte Ebersberger deshalb dem in Nürnberg und Franken renommierten, schon über 70-jährigen Stuckateur Donato Polli (1663–1738) den Auftrag, das Treppenhaus zum 1. Stockwerk, das Foyer und zwei weitere Räume in seiner Etage standesgemäß auszugestalten.

<link https: museen.nuernberg.de fembohaus kalender-details fuehrungsreihe-kunst-am-vormittag-1186 _top internal-link>Führungsreihe "Kunst am Vormittag"

Kosten
Außer dem Museumseintritt fallen keine weiteren Kosten an.