
Die Antike im Fembohaus
Die Führungsreihe "Fokus Stadtgeschichte begibt sich diesmal auf die Suche nach den Spuren der Antike im Fembohaus. Museumsleiterin Brigitte Korn wird in der ca. einstündigen Führung einen Eindruck von der Vielfältigkeit antikisierender baulicher Elemente des Hauses - von der Fassade bis zu innenarchitektonischen Details - vermitteln.
Mit der Renaissance, die in Deutschland erst im frühen 16. Jahrhundert, fast 100 Jahre später als in Italien aufgegriffen wurde, besann man sich, in Abkehr von der mittelalterlichen Kunstauffassung, auf die Tradition der Antike. Sie wurde als Ausdruck höchster künstlerischer Qualität zum Vorbild. Seit Mitte des 16. Jahrhunderts fanden diese neuen Kunstkonzeptionen auch im Bereich bürgerlichen Bauens und Wohnens breitere Anwendung. So im Fembohaus, dem einzig erhaltenen patrizischen Kaufmannshaus Nürnbergs, das 1596, nach fünfjähriger Bauzeit, im Stil der Renaissance fertiggestellt wurde. Einem venezianischen Prachtbau nachempfunden, weist es eine Fülle an baulichen Details auf, die in Formensprache, Mythologie und Bildprogramm auf die Antike verweisen. Spätere innenarchitektonische Veränderungen des Hauses zeigen, dass auch das Zeitalter des Barock sich antiker Traditionen bediente, um das erstarkte bürgerliche Selbstbewusstsein angemessen zu dokumentieren.