
Das Modell des "Adlers" und die Fürther Straße
Maßstab 1:5
Hamburg, um 1960
Auch im Jahr 2010 setzen wir unsere beliebte Sonderreihe "Schaustück des Monats" fort, in der wir Ihnen herausragende Exponate in den museen der stadt nürnberg vorstellen. Der Juli ist dem Modell des "Adlers" gewidmet, das als Leihgabe des DB Museums Nürnberg vom 1. bis zum 31. Juli 2010 in der Ausstellung "Die Strecke des Adlers" im Museum Industriekultur zu sehen ist. Gefertigt wurde es vermutlich von Mitarbeitern des Bahnbetriebswerkes Hamburg anlässlich des 125jährigen Bahnjubiläums im Jahr 1960.
Nachdem Anfang des 19. Jahrhunderts die "Strecke des Adlers" zwischen Nürnberg und Fürth fertiggestellt war, fehlte noch eine entsprechende Lokomotive. Da sich in Deutschland niemand fand, der zur Herstellung eines solchen technischen Wunderwerkes in der Lage war, wandten sich die Nürnberger Bahnpioniere an das damals technisch-industriell führende England. Dort beauftragte man die berühmten Lokomotivbauer George und Robert Stephenson, die innerhalb von nur vier Monaten den benötigten Dampfwagen entwickelten. Nach der neunwöchigen Anlieferung über 1500 Kilometer fügte der "Mühlarzt und Mechanikus" Wilhelm Spaeth das Gefährt in seiner Werkstätte am Dutzendteich zusammen. Am 7. Dezember 1835 erfolgte die erste offizielle Fahrt des "Adlers", zu der sich tausende Menschen und Vertreter der Presse am Plärrer einfanden. Innerhalb des folgenden Jahres benutzten bereits 475.000 Passagiere das neue Verkehrsmittel, das in ganz Deutschland ein regelrechtes Eisenbahnfieber auslöste.
Für interessierte Museumsbesucher, die mehr über das Modell, seine Schöpfer und seine Geschichte erfahren möchten, haben sich die städtischen Museen ein ganz besonderes Serviceangebot einfallen lassen:
Im Rahmen der Präsentation des Juli-Schaustücks bietet Matthias Murko, Leiter des Museums Industriekultur, zwei kostenlose Spezialführungen an.