
Beste Beziehungen!? Nürnberg und die Kaiser
Im Lauf des Hoch- und Spätmittelalters stieg Nürnberg von einer Reichsburg des 11. Jahrhunderts zu einer der mächtigsten Metropolen Europas auf. Durch kaiserliche Privilegien vielfach gefördert, gelang es dem Rat, die Stadt direkt dem Schutz des Kaisers und Reichs zu unterstellen, d. h. den Status einer Reichsstadt zu erlangen. Zeichen der kaiserlichen Wertschätzung für Nürnberg waren beispielsweise die Verwahrung des Kron- und Reliquienschatzes des Reiches an diesem Ort oder die Bestimmung der Goldenen Bulle von 1356, in der verfügt wurde, dass jeder Herrscher nach seiner Wahl seinen ersten Reichstag in Nürnberg abzuhalten habe. Die kaiserliche Gunst musste allerdings immer wieder teuer erkauft werden, durch Heeres- und Finanzleistungen, durch von der Stadt auszurichtende, kostspielige Kaiserbesuche, in Huldigungszeremonien und Treuebezeugungen. Die Führung zeigt wichtige Schritte auf dem Weg Nürnbergs zur Reichstadt nach und thematisiert die schwierige Politik des Lavierens zwischen den eigenen, städtischen Interessen und denen von Kaiser und Reich.