Mitte der 1980er Jahre entstand im Osten Nürnbergs ein neuartiger Museumstyp zwischen Technik-, Kultur- und Sozialgeschichte: das Museum Industriekultur. Standort des Museums ist die Halle einer ehemaligen Schraubenfabrik, die zum 1876 gegründeten und 1975 stillgelegten Eisenwerk Julius Tafel gehörte. Diese Halle ist – neben dem benachbarten Verwaltungsgebäude – das letzte noch bestehende Gebäude dieses einst sehr großen Industrieareals; der Rest des ehemaligen Tafelwerks wurde 1990 abgerissen.
Entlang der so genannten Museumsstraße gruppieren sich im historischen "Gebäude" Objekt-Ensembles rund um die Geschichte der Industrialisierung am Beispiel Nürnbergs. Hier wird das Arbeits- und Alltagsleben aus Vergangenheit und Gegenwart wieder lebendig. Im Jahr 2000 wurde das Museum mit zahlreichen neuen Museumseinheiten auf fast 6.000 m² ausgebaut, wie z.B. mit einer Technik-Revue, dem bespielten Museumskino oder der Drehbühne rund um die Geschichte des Haushalts.
Eine besondere Attraktion sind die angeschlossenen Spezialmuseen wie das Nürnberger Motorradmuseum und das Schulmuseum mit historischem Klassenzimmer.
Wegen umfangreicher Sanierungsarbeiten muss das Museum Industriekultur ab 27. November 2023 für voraussichtlich zwei Jahre geschlossen bleiben. Die Baumaßnahme umfasst eine Aktualisierung des Brandschutzes, eine energetische Sanierung des Gebäudes sowie verschiedene weitere bauliche Verbesserungen. Im Anschluss daran wird das Museum saniert und mit modernisierter Ausstellung wieder zum Besuch einladen.
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