
Die frühen Jahre
Dieter Mensenkamp wurde im März 1944 in Detmold (NRW) geboren.
Trotz der Herausforderungen der Kriegs- und Nachkriegszeit verbrachte er eine unbeschwerte Kindheit, geprägt von Kreativität und handwerklichem Geschick. Seine ersten handwerklichen Fähigkeiten erlernte er durch Holzarbeiten und Schnitzereien, die später seinen beruflichen Weg beeinflussten.
Nach einer Ausbildung zum Mechaniker schloss Mensenkamp über den zweiten Bildungsweg eine Ingenieursausbildung im Maschinenbau ab. Mit 26 Jahren begann er ein Lehramtsstudium an der TH Aachen mit den Fächern Metalltechnik sowie Kunst und Gestaltung. Bis zu seiner Pensionierung arbeitete er als Oberstudienrat am Berufskolleg in Detmold.

Der Weg zur Sammlung
Dieter Mensenkamp entwickelte seine Sammelleidenschaft in den 1980er Jahren, als er zunächst alte Kinderbücher erwarb und darüber seinen Weg zu historischen Spielen fand. Sein erstes erworbenes Spiel, "Im Zoo" vom Verlag O. & M. Hausser, faszinierte ihn durch die Gestaltung und grafischen Details. Über Jahrzehnte hinweg baute er seine Sammlung, mit einem Fokus auf Gesellschaftsspiele aus, insbesondere solche aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert. Dabei setzte er auf gezielte Ankäufe auf Flohmärkten, Auktionen und über Sammlernetzwerke. Neben dem Erwerb investierte er viel Zeit in die Restaurierung und Dokumentation der Spiele. Besonders wichtig war ihm, dass die Sammlung in einem institutionellen Rahmen bewahrt wird – ein Anliegen, das mit der Schenkung an das Deutsche Spielearchiv verwirklicht wurde.

Hier können Sie eine Vergrößerung der "Systematik Mensenkamp" ansehen
Eine Sammlung mit System
Mensenkamp legte großen Wert auf eine systematische Erfassung und Klassifizierung seiner Spiele, mit akribischer Präzision ordnete er die Sammlung, die in ihrer Zusammensetzung und ihrem historischen Wert als einzigartig bezeichnet werden kann.
Jedes der rund 5.000 Spiele wurde katalogisiert, dokumentiert und einer eigens entwickelten Struktur zugeordnet:
- Die drei "G's": "Geist, Glück und Geschicklichkeit" bilden die Grundpfeiler der Systematik. Spiele wurden nach strategischen, zufallsbasierten oder geschicklichkeitsorientierten Elementen eingeordnet. In diese Kategorien fielen Spiele wie Schach oder Mikado, abhängig davon welches der drei "G's" sie erforderten.
- Acht Hauptkategorien: Ausgehend von den Grundkategorien definierte Mensenkamp acht zentrale Kategorien, darunter Strategiespiele, Würfelbrettspiele, Glücksspiele, Geschicklichkeitsspiele und Frage-Antwort-Spiele. Diese wurden weiter in 125 Untergruppen verfeinert, um die Vielfalt historischer Spiele abzubilden. Bis heute bildet diese Systematik die Grundlage der Sammlung.
Diese präzise Kategorisierung macht die Sammlung nicht nur für Spielinteressierte, sondern auch für Wissenschaftler*innen zu einer wertvollen Forschungsgrundlage.