Januar 2025
In einem europaweiten Vergabeverfahren für die Gestaltung der neuen Dauerausstellung des Museums Industriekultur hat sich die Köln-Berliner Agentur facts and fiction durchgesetzt und den offiziellen Zuschlag erhalten. Das renommierte und erfahrene Büro wird das Konzeptionsteam des Museums bei der grafischen, innenarchitektonischen und medialen Gestaltung unterstützen.
Während die umfangreichen Sanierungsarbeiten im und rund um das derzeit geschlossene Museum Industriekultur in vollem Gang sind, arbeitet das wissenschaftliche Team des Museums am inhaltlichen Konzept der neuen Dauerausstellung. Parallel dazu wurde im vergangenen Jahr unter der kompetenten Federführung der Abteilung Kultur des Städtischen Hochbauamts eine Agentur für die grafische, innenarchitektonische und mediale Gestaltung gesucht. Am Wettbewerb nahmen insgesamt 30 Büros aus dem In- und Ausland teil. In einem zweistufigen Verfahren, das über neun Monate lief, fiel die Wahl schließlich auf die Agentur facts and fiction. Sie wird gemeinsam mit dem Museumsteam dessen konzeptionelle und inhaltliche Ideen in reale Ausstellungsgestaltung übersetzen.
Die Dauerausstellung des Museums erzählt mit der Industrialisierung Nürnbergs eine wichtige Facette der Stadtgeschichte. Die Neukonzeption wird die Ausstellung inhaltlich aktualisieren, die Nürnberger Industriegeschichte bis in die Jetzt-Zeit erzählen und den Fokus noch stärker auf die Menschen legen, die Nürnberg geprägt haben. Gleichzeitig soll der beliebte Charakter des Museums mit seinen nostalgischen Rauminszenierungen wie der Arbeiterwohnung oder dem Kolonialwarenladen beibehalten und sogar noch intensiviert werden. Die sensible Verbindung der gänzlich neuen Ausstellungsteile mit den vorhandenen Räumen in der denkmalgeschützten Industriehalle des ehemaligen Eisenwalzwerk Julius Tafel stellt dabei eine besondere Herausforderung dar, die gestalterisches Fingerspitzengefühl erfordert.
Weitere Entwurfsskizzen aus dem Vergabeverfahren:
Im Rahmen des Verfahrens mussten mehrere Studien zu zukünftigen Museumseinheiten vorgelegt werden. Hier die Entwürfe für die Themenbereiche "Digitalisierung“, "Automatisierung" und "Motorradgalerie" sowie eine Studie zur Bespielung der historischen Rauminszenierungen. Bildnachweis für alle Bilder: Agentur facts and fiction
Die Agentur facts and fiction überzeugte die Museumsmacher in vielerlei Hinsicht: "Uns hat bei der Präsentation das kreative Potenzial der Entwürfe genauso überzeugt wie das tiefe inhaltliche Verständnis einzelner Themen. Die gestalterische Klammer, die alte und neue Ausstellungsteile verbindet, aber uns Museumsmachern auch Kommentare zu den Rauminszenierungen ermöglicht, erscheint uns eine gelungene Lösung für die Herausforderungen dieser Aufgabe", begründet Monika Dreykorn die Auswahl. "Wir freuen uns, gemeinsam mit dem Team von facts and fiction nun in den Prozess der Detailarbeit für die Realisierung der neuen Dauerausstellung einsteigen zu können!"
"Wer nicht vom Fliegen träumt, dem wachsen keine Flügel", so lautet der Wahlspruch der Agentur mit dem Maskottchen eines fliegenden Fischs. Seit mehr als drei Jahrzehnten gestaltet das Büro Museen, Ausstellungen und auch Weltausstellungspavillons, unter anderem für das Humboldt Forum Berlin, das Deutsche Bergbaumuseum Bochum, das Deutsche Museum München und die Experimenta in Heilbronn. In Nürnberg ist es bereits mit der Gestaltung des künftigen Lern- und Begegnungsorts Zeppelinfeld beauftragt.
Das Museum Industriekultur wird aktuell vom Hochbauamt der Stadt Nürnberg saniert. Die Baumaßnahme umfasst eine Aktualisierung des Brandschutzes, eine energetische Sanierung des Gebäudes sowie verschiedene weitere bauliche Verbesserungen. Voraussichtlich ab Herbst 2026 lädt das Museum mit attraktiv modernisierter Dauerausstellung wieder zum Besuch ein.