An die Zeit vor der Industrialisierung erinnert das Modell des Nürnberger Kettensteges – eine der ersten Eisenbrücken in Deutschland.
1824 wurde der Kettensteg unmittelbar vor der alten Fronfeste beim Hallertor vom Nürnberger Mechanikus und Lehrer an der Polytechnischen Schule, Conrad Georg Kuppler, erbaut. Zu dieser Zeit verbreiteten technische Zeitschriften wie "Dinglers Polytechnisches Journal" die Kunde von neuartigen Brücken aus Gusseisen oder geschmiedeten Eisenketten, eine eigentliche Theorie des Hängebrückenbaus existierte jedoch noch nicht.
Kuppler orientierte sich daher an den nur wenigen, im Journal publizierten Konstruktionszeichnungen und ging vor allem empirisch vor, indem er sein "mit Umsicht und Gründlichkeit nach allen Gesetzen der Statik und Mechanik" ausgeführtes Brückenmodell umsetzte. Das ebenfalls 1824 datierte Modell zählt zu den ältesten Exponaten im Museum Industriekultur.