Fremde Schätze: Ein flämisches Klappaltärchen aus Frankreich zu Gast im Albrecht-Dürer-Haus
Mit der lockeren Reihe "Fremde Schätze" bieten die Kunstsammlungen der Stadt Nürnberg im Rahmen von kleinen Ausstellungen im Stadtmuseum im Fembo-Haus oder im Albrecht-Dürer-Haus privaten Sammlern und Erben die Möglichkeit, ihre Kostbarkeiten – meistens erstmals – einer breiteren Öffentlichkeit zu präsentieren. Diesmal zeigt das Albrecht-Dürer-Haus ein barockes Flügelaltärchen aus der verschwundenen flämischen Abtei Cysoing, das sich heute in französischem Privatbesitz befindet.
Die ehemalige Abtei Saint-Calixt lag wenige Kilometer südlich von Lille, dem Hauptort des französischsprachigen Teils der alten Grafschaft Flandern. Das Besondere an dem Altärchen ist, dass hier Künstler noch in der Barockzeit auf Holzschnitte Albrecht Dürers sowie auf einen Kupferstich von Lucas van Leyden zurückgriff. Dies macht das Objekt zu einem bemerkenswerten Zeugnis der sogenannten Dürer-Renaissance. Damit bezeichnet die Kunstgeschichte ein neues und starkes Interesse am Schaffen Albrecht Dürers, das gegen 1600 einsetzte und das ganze 17. Jahrhundert hindurch anhielt. Für den aufblühenden Kunstmarkt entstanden dabei unzählige Kopien und Paraphrasen, aber auch Fälschungen nach Werken Dürers. Die breite Basis dafür lag natürlich in der enormen Qualität und Verbreitung von Dürers Kupferstichen und Holzschnitten.
- Kosten
- Außer dem Museumseintritt fallen keine Kosten an.