Die Suche nach dem Schönen.

100 Jahre Sammlung Saueracker bei den Kunstsammlungen der Stadt Nürnberg

Die Fotografie zeigt den Kunstdrechsler J.E. Hermann Saueracker (1855-1943), im Vordergrund eine Auswahl seiner Arbeiten, die er 1916 der Öffentlichkeit übergab.

Ausstellung im Kulturfoyer der Handwerkskammer von Mittelfranken
17. Juni bis 29. Juli 2016

Zum Bestand der Kunstsammlungen der Stadt Nürnberg zählen zahlreiche Schenkungen und Stiftungen, so auch die Sammlung Saueracker, eine Kollektion von etwa 250 Arbeiten des Nürnberger Kunstdrechsler-Genies Johann Engelhardt Herrmann Saueracker (1855-1943).

Am 16. Juni 1916 übergab Saueracker seine einzigartige Sammlung der Öffentlichkeit, indem er sie seiner Vaterstadt Nürnberg zum Geschenk machte. Den hundertsten Jahrestag dieses Ereignisses nehmen das Kulturfoyer der Handwerkskammer für Mittelfranken und die Kunstsammlungen der Stadt Nürnberg zum Anlass, eine monographische Ausstellung zur Person und zum faszinierenden Schaffen Sauerackers zu zeigen.

Präsentiert werden ausgewählte Objekte aus der Sammlung. Die Arbeiten Sauerackers begeistern durch ihr Raffinesse und verblüffen durch die ausgesuchte Kunstfertigkeit des Drechslergenies. Saueracker spielte mit der Beschaffenheit des Werkstoffs indem er die Strukturen der unterschiedlichen Materialien in die Gestaltung seiner Objekte einbezog, dabei erstaunt die Vielfalt der verwendeten Rohstoffe – er drechselte in Holz und Elfenbein, ja sogar in Metall und hartem Serpentin-Stein. Die Präzision zu der Saueracker fähig war, wird erfahrbar an zwei Miniaturkegelspielen, von denen jeweils eines – neun Kegel und eine Bowlingkugel – Platz in der Hälfte eines Kirschkerns findet! Sein Talent erlaubte Saueracker – über das Drehen von Formen hinaus – auch Bildmotive und Schriften als Reliefs zu drechseln.

Erstmals im Rahmen einer Ausstellung wird auch die Person Sauerackers thematisiert, so geben Fotografien und Dokumente – Leihgaben aus der Familie und aus den Nachlässen von Freunden und Kollegen – Einblick in das Leben des Kunstdrechslers, der ab 1884 fünf Jahre als Lehrer Deutschen Fachschule für Drechsler und Bildschnitzer im sächsischen Leisnig unterrichtet hat.

Saueracker scheint in der Lehrtätigkeit seine Erfüllung gefunden zu haben, vermutlich liegt darin auch das Motiv seiner Kollektion, eine Muster- und Vorbildsammlung zu schaffen, die Berufskollegen – besonders angehenden Drechslern – Anregung und Orientierung bieten sollte. Dieser Bildungsaspekt entsprach den Aufgaben des Gewerbemuseums in Nürnberg, in dem die Sammlung zu Lebzeiten Sauerackers bis in die 1950er Jahre ausgestellt war. Für seine nach Art barocker Kunstkammerstücke gefertigten Objekte wurde der Nürnberger vielfach ausgezeichnet, in Fachkreisen gilt er noch heute international als Ausnahmetalent.

Ort der Ausstellung
Handwerkskammer für Mittelfranken
Peter-Vischer-Saal (Erdgeschoss)
Sulzbacher Straße 11-15

Pressematerial zur Ausstellung "Die Suche nach dem Schönen"

Blogbeitrag zu Johann Engelhardt Hermann Saueracker