Deckel des Spiels "Tivoli".
Spielfeld – auf der Innenseite des Spieledeckels.Tivoli Spiel: Gesamtansicht.
Kategorie:

Bagatelle/Glücksspiel

Hersteller:

J.W. Spear & Söhne in Nürnberg

Datierung:

um 1930

Material:

Pappe; Holz; Stoffband; Klebstoff

Maße:

H 15 cm; B 22cm

Das aufwendig aus Pappe hergestellte Tivoli-Spiel ist eine Variante des Bagatelle-Spiels, dem Vorfahren der modernen Flipperautomaten. Hatte man beim Bagatelle jedoch noch ein wenig Möglichkeit zur Steuerung der Kugel, durch kleine Billardstöcke oder die eigene Hand, kann man bei dieser kleinen Tischversion für Kinder und Familien nur auf sein Glück vertrauen.

Hinter den farbig gestalteten Clowns befinden sich kleine Bahnen aus Pappe, die die Holzkugel vom Mund des Clownsgesichts oben rechts nach unten rollen lassen. Auf ihrem Weg stößt sie die beweglichen Beine der Clowns an, den Eindruck erweckend, dass die Clowns die Kugel weiterschießen.

"Man lege die Kugel in den Mund des Clowns rechts oben und lasse sie dann herunterrollen. Fällt sie in ein Loch oder in eine der am Fuße des Brettes befindlichen Ausbuchtungen [Anm: diese sind im vorliegenden Spiel nicht vorhanden], so gilt die darunter vermerkte Zahl. Jeder Teilnehmer darf 3 mal hintereinander spielen. Derjenige, welcher nach einer gewissen Anzahl Runden die höchste Zahl erreicht hat, ist Gewinner des Spieles." [Aufdruck Spielfeld]

Die Spieleschachtel selbst ist hier nicht nur Verpackung, sondern das Spielfeld selbst. Der Deckel lässt sich nicht abnehmen, sondern nur bis zu einem bestimmten Winkel aufklappen, zusammengehalten von einem schmalen Stoffband, das dafür sorgt, dass das Spielfeld stabil steht.

Das Spiel reiht sich in die Vielzahl von Wurf- und Kegelspielen für den heimischen Tischgebrauch ein, die die Firma Spear fast durchgängig in ihrem Verlagsprogramm vorhielt.