Deckel des Spiels "Blumenflirt".
Blumenflirt: 2 Spielkarten.
Kategorie:

Frage- und Antwortspiel

Hersteller:

J.W. Spear & Söhne in Nürnberg

Datierung:

um 1931

Material:

Pappe

Maße:

H 11,5 cm; B 15 cm

Levkoje: Was wäre es, wenn ich Ihnen ein Liebesgeständnis machen würde?
Orchidee: Das wäre was! …
Flieder: Lachen Sie nicht so.
Veilchen: Mich gewinnt, wer meiner wert ist.

Dieser und viele andere Dialoge verstecken sich in dem Frage- und Antwortspiel Blumenflirt. Der besondere Reiz dieses "Partyspiels" für die feine Gesellschaft bestand darin, dass die Gäste mit den vorhandenen Karten diskrete Unterhaltungen führen konnten, ohne dass andere diese Gespräche verfolgen konnten.

Auf den einzelnen Karten stehen je um die 15 Aussagen, Fragen, Antworten, aus denen im Wechsel ein Dialog entstehen kann. Kodiert sind diese mit verschiedenen Blumennamen, die anstatt der eigentlichen Aussage der gewünschten Person genannt werden. Spieler und Spielerin suchen sich also eine Karte aus, auf der etwas steht, das sie einer anderen Person mitteilen möchten. Dann übergibt er oder sie die Karte, nennt nur den entsprechenden Blumennamen und eröffnet somit das Gespräch.

Wie der Name Blumenflirt schon nahelegt, drehen sich die meisten Aussagen um das Flirten zwischen den Gästen, um geheime Liebesbekundungen, diskrete Ablehnungen und kleine Lebens- und Liebesweisheiten. Das schön gestaltete Cover des Spiels zeigt eine Gesellschaft der Zeit beim Spiel im Garten. Die möglichen Dialoge und Beziehungen zwischen den Frauen und Männern sind graphisch hervorragend in Szene gesetzt: der Herr rechts, der der Dame vielleicht einen Antrag macht, das Paar in der Mitte, das sich offenbar einen anregenden Schlagabtausch liefert, sowie die Dame links zwischen zwei Herren, von denen einer wohl versucht, die Flirt-Taktik des anderen zu erspitzen.

Das Prinzip der Frage- und Antwortspiele wird um die Jahrhundertwende bekannt und beliebt. Mehrere Varianten finden sich im Spear-Verlagsprogramm ab 1910. Sie richten sich meist an Erwachsene oder auch Familien und leben von der Situationskomik, die entsteht, wenn eine Frage mit einer reinzufällig gezogenen Karte beantwortet wird. Das Spiel Blumenflirt erscheint bei Spear ab 1910 in verschiedenen Ausführungen und wird bis zum Ende der 30er Jahre produziert.