Ein Spiel von Nik Sewell
"Fauchend schlägt die Flamme aus dem Brenner; heiß strömt die Luft in den Ballon: Flugtag für Freiballons! Die besten Ballon-Fahrer gehen an den Start - und Ihre drei Teams sind dabei! Sie haben drei dieser Teams gefördert und unterstützt. Können die drei den Wettflug gewinnen? Oder machen Sie als Sponsor heute eine Bruchlandung?" (Einleitungstext der Spielregel)
"Himmelsstürmer" ist ein Spiel aus der Feder des britischen Spieleerfinders Nik Sewell. In Deutschland zwar nicht unbedingt bekannt, hat er aber doch mehrere Spiele bei großen, deutschen Verlagen herausgebracht, wie z.B. "Luftschlösser" (Schmidt Spiele, 1990) oder "Die Verfolgungsjagd des Kommissar X" (Amigo, 1992). Am Bekanntesten dürfte "Erbraffer" sein, das 1994 von Ravensburger verlegt wurde.
"Himmelsstürmer" ist ein klassisches Rennspiel mit einer bestechend bunten Grafik. Drei von acht farbigen Heißluftballons müssen über die Spielfelder ins Ziel gebracht werden, aber niemand weiß, wer mit welchen Ballonen spielt. Jeder erhält verdeckt eine Karte mit seinen drei Siegerballons, aber bewegen darf man jeden Ballon. Natürlich bestimmt der Würfel das Glück, aber mit geschicktem Bluffen kann man vielleicht vor den Mitspielern verbergen, auf welche Ballons man gesetzt hat. Ein kurzweiliges Spiel für zwischendurch mit einfacher Regel.
Nik Sewell (*1963) gibt in einem der Interview der Spielbox von 1994 den Beruf Spieleerfinder an, klagt aber darüber, dass er damit nicht seinen Lebensunterhalt bestreiten kann. Ein Problem, das er mit den meisten Spieleerfindern teilt. Hatte er anfangs seine Spiele im Eigenverlag "Three Wishes" vertrieben, verkaufte er dann Lizenzen an verschiedene englische und deutsche Verlage. Der deutsche Markt war auch Mitter der 90er schon der interessanteste für Spieleautoren. Besonders stolz war er darauf, dass Ravensburger, seiner Meinung nach der "Rolls-Royce" unter den Spieleverlagen, seine Spielidee umgesetzt hat. Nach "Erbraffer" wurde es allerdings still um ihn.
Sewells Spielideen reichten von einfachen Rennspielen bis zu Deduktionsspielen. Seine Ludografie zeigt dabei eine thematische Vorliebe für geheimnisvolle Orte zu Wasser und in der Luft:
- Sufferin' Spirits (Three Wishes, GB) 1986
- Elixier (Silver Bear, Oldenburg) 1989
- Goldfieber (Kenner Parker, Rodgau) 1989
- Luftschlösser (Schmidt Spiele) 1990
- Himmelsstürmer (Kenner Parker, Rodgau) 1991
- Versunkene Schätze (Mattel, Dreieich) 1991
- Die Verfolgungsjagd des Kommissar X (Amigo) 1992
- Schatztaucher (Salagames, Berlin) 1992
- Erbraffer (Ravensburger Spieleverlag) 1994