Fingerhüte waren bis in das 18. Jahrhundert hinein ein Nürnberger Exportschlager! Hiesige Handwerker, die sogenannten "Fingerhüter", haben um 1530 eine Technologie entwickelt, mit der sehr schnell und kostengünstig produziert werden konnte. Das neue Verfahren ließ die Nürnberger Fingerhutproduktion über lange Zeit nahezu konkurrenzlos werden.
2017 entschloss sich daher die ehemalige Landtagsabgeordnete Irmrgard von Traitteur, ihre Sammlung von über 2.000 Fingerhüten ihrer Geburtsstadt Nürnberg zu schenken.
Die 1926 geborene Sammlerin wuchs in Nürnberg auf und wurde schon als junges Mädchen von ihrer Mutter im Schneidern Unterrichtet. Dabei lernte sie den Fingerhut als Werkzeug zu schätzen. Ihr Interesse galt daher auch immer dem Gebrauchsfingerhut. Fingerhüte sind beim Handnähen, besonders im Fall dicker Stoffe unerlässlich. Sie werden aber auch zu verschiedenen anderen Tätigkeiten eingesetzt UND sie sind ein weltweit verbreitetes Phänomen. Zu allen Zeiten und von allen Kulturen wurden Fingerhüte oder verwandte Geräte benutzt um die Finger vor Nadelstichen zu "behüten"!
Eine entsprechend große Vielfalt bildet daher auch die Sammlung Frau von Traitteurs ab.
Neben etwa 200 Fingerhüten aus Nürnberger Produktion, sind in der Sammlung über 1.800 weitere Exemplare aus aller Welt zu finden. Sämtliche Materialien und Größen sind vertreten, von stahlhart bis pelzig, von billig bis kostbar und von winzig-klein bis XXXL!
Eine Auswahl der Exponate zeigen wir hier. Sie können auch in Bilddetails zoomen und diese so nah betrachten, wie es vor einem realen Exponat kaum möglich ist.
Exponate der Sammlung werden auch in einer eigenen Ausstellungseinheit im Stadtmuseum im Fembo-Haus präsentiert.
Stadtmuseum im Fembo-Haus