
17. Januar bis 29. Februar 2004
Ausstellung im Museum Industriekultur
Fasching feiern, so unbeschwert wie früher? Nach dem Zweiten Weltkrieg für kaum einen Nürnberger vorstellbar. Und so dauerte es noch sieben Jahre, bis am 11. Januar 1952 um 20.11 Uhr die offizielle und feierliche Inthronisation des Faschingsprinzenpaares in den damaligen "Bucher Sälen" begangen wurde.
Herzlich und stimmungsvoll reagierte man auf die Ernennung des ersten Nürnberger Prinzenpaares. Ludwig Probst, Eigentümer der Nürnberger "Likörfabrik Probst", und die 1950 zur Schönheitskönigin von Nürnberg gekürte Ruth Wilbert wurden bei ihren Auftritten umjubelt, wie kein Nürnberger Faschingsprinzenpaar nach ihnen. Von dieser aufregenden Zeit berichten zahlreiche Dokumente und Utensilien, die Ludwig Probst über Jahre zusammentrug.
Barbara von Tucher, stiftete 1998 den "närrischen Nachlass" ihres Vaters den Museen der Stadt Nürnberg, der nun in einer Ausstellung im Museum Industriekultur zu sehen ist. Erstmals erhielt die Öffentlichkeit Einblick in diese Sammlung, mit einer Vielzahl von Fotografien, Kostümen, Musikinstrumenten und über 60 Orden.
Ergänzt wurde dieser Blick auf die Anfänge des Nürnberger Faschings nach Kriegsende durch die Präsentation einer beinahe vollständigen Raumdekoration von Michael Mathias Prechtl, die er um 1960 anlässlich einer privaten Faschingsfeier in Nürnberg anfertigte. Diese Malereien, seit Mitte der 1990er Jahre Eigentum der Museen der Stadt Nürnberg, konnten nun extra für die Ausstellung restauriert werden.