Erst im Laufe des 19. und 20. Jahrhunderts wurde das Weihnachtsfest zum kirchlichen Hauptfest im Jahreskreis; denn vorher war es Ostern, die Feier der Auferstehung Christi, die von den abendländischen Kirchen am festlichsten begangen wurde.
Dennoch haben sich vermutlich nur wenige Künstler der anheimelnden Thematik entziehen können: die nächtliche Geburt des Erlösers in einer kalten Winternacht, inmitten einer malerisch verfallenen Ruinenarchitektur. Dabei waren es nicht nur in Nürnberg selbst die Werke Albrecht Dürers, die seine Zeitgenossen und die Künstler späterer Zeiten immer wieder zu Kopien, Nachahmungen und Paraphrasen inspiriert haben.
Aus unseren Beständen wollen wir hier einen – gewiß nicht vollständigen – Überblick über künstlerische Entwicklungen, aber auch über die wachsende Emotionalisierung eines zentralen Themas der abendländischen Kunst bieten. Das Hauptmotiv neben der Geburt selbst sind dabei die Szenen mit der Anbetung der Hirten oder der Heiligen Drei Könige, zu denen im vergangenen Jahrhundert aber auch immer mehr "Stimmungsbilder" aus dem weiteren Themenkreis kamen.