Umkreis Gabriel Weyer (1576–1632), zugeschrieben
Allegorie der Prudentia als janusköpfige Frau, einen Spiegel haltend, 17. Jahrhundert.
Öl auf Leinwand
Bildmaße: 44,5 x 34,8 cm
In der Auktion als "anonym, 18. Jahrhundert" angeboten; von Ludwig Sichelstiel in die stilistische Nähe des Nürnberger Rathausmalers Gabriel Weyer (1576–1632) gebracht. Im frühen 17. Jahrhundert wurden die allegorischen Figuren der dürerzeitlichen Rathausausmalung durch weitere Tugend-Darstellungen ergänzt. Auch hier handelt es sich um eine personifizierte Tugend: "Prudentia", die Weisheit. Die Vorlage für dieses für heutige Betrachter ungewöhnliche Motiv ist ein Stich von Jacob Matham nach Henrik Goltzius. Die "Weisheit" blickt voraus und zurück zugleich; der Spiegel steht für Selbsterkenntnis.
Ankauf aus dem Kunsthandel, 12.04.2019.
Text: Andreas Curtius