Michael Neher (1798-1876), zugeschrieben
um 1850
Öl auf Leinwand
Rahmenmaße: 52,5 x 42,5 cm
Das Bild zeigt den Sebalder Platz mit der Nürnberger Sebalduskirche. Links sieht man die Moritzkapelle, die im 2. Weltkrieg zerstört wurde, mit dem angelehnten "Bratwurstglöcklein", einer beliebten Gastsätte, und rechts den Sebalder Pfarrhof.
Ein improvisierter Marktstand links belebt die Szene, während unter dem Erker des Sebalder Chörleins vornehme Passanten mit Regenschirm vor dem aufziehenden Unwetter fliehen.
Nach Stil und Auffassung ist das Bild Michael Neher (1798-1876) zuzuschreiben, einem begabten Münchner Vedutenmaler. Die etwas gewittrige Grundstimmung, das von links hinten einfallende warme Sonnenlicht, der intime Bildausschnitt, die Unterordnung der sehr kleinen Staffagefiguren, das Genrehafte der dargestellten Szenen, die genaue Beobachtung der Baulichkeiten und ihre atmosphärische Einbindung in eine Gesamtstimmung finden sich auch sonst in den Bildern dieses Malers. Neher hat viele Reisen unternommen und in vielen Orten Stadtansichten gemalt, in Prag, Bern, Basel, Freiburg, Andernach, Michelstadt, Reutlingen, München, Magdeburg, Donauwörth, Regensburg etc. pp.
Der Künstler hat das Bild als Uhrenbild konzipiert, d.h. dass an der markant ins Bild gesetzten Turmuhr ursprünglich ein Uhrwerk mit Zeigern angebracht werden sollte. Eine Uhr wurde allerdings nie eingefügt.
Ankauf aus Regensburger Privatbesitz, 19.02.2015.