Vergleichbar dem Nürnberger Stadtarchiv, das die schriftlichen Quellen betreut, verwahrt die Grafische Sammlung umfangreiches Bildmaterial zur ehemaligen Freien Reichsstadt Nürnberg und ihrem weit ausgreifenden Territorium.
Trotz der Zerstörung der Altstadt 1945 gilt Nürnberg bis heute als eines der bedeutendsten historischen Stadtensembles Europas. Bereits seit dem frühen 19. Jahrhundert war es fester Bestandteil des internationalen Städtetourismus. Vor allem die Demolierungen und Abbrüche nach der Eingliederung in das Königreich Bayern 1806 hatten den Blick der Nürnberger für ihren einzigartigen historischen Baubestand geschärft. Der Künstler Georg Christoph Wilder hat hier Bedeutendes für das kollektive Gedächtnis geleistet, indem er verlorene und bedrohte Bauten und Ensembles in meisterlichen Aquarellen und Druckgraphiken festgehalten hat.
Der Bestand an topografischen Ansichten illustriert die Entwicklung des Stadtbildes seit dem späten 15. Jahrhundert bis zur heutigen Zeit und bietet wichtige Grundlagen für lokalhistorische Forschungen. Er ist nach Orts-, Straßen- und Objektnamen geordnet und umfasst auch historische Fotografien.
Im Zuge der Generalrevision des städtischen Kunstbesitzes werden die Bestände nach und nach digitalisiert und sollen baldmöglichst auch online zur Verfügung stehen.