In den Jahren von 1884 bis 1889 errichtete die Stadt Nürnberg ein neues Rathaus an der Theresienstraße. Zusammen mit Leihgaben des Germanischen Nationalmuseums, einigen Rücknahmen von städtischen Leihgaben und Neuerwerbungen wurden die Amtsräume im neuen Rathaus mit Gemälden und Skulpturen repräsentativ ausgestattet.
Zwischen 1890 und 1908 konnte die Stadt wieder einen deutlichen Zuwachs an Gemälden und Skulpturen verzeichnen. Dabei handelt es sich großenteils um Stiftungen und Geschenke. Da die Unterbringung der ständig wachsenden Sammlung in den Amtsräumen des Rathauses immer größere Probleme bereitete, wurden ab 1910 große Teile der Kunstsammlungen im Künstlerhaus präsentiert. Doch bereits 1920 wurden auch diese Räume zu eng, so dass man die Sammlung teilen musste und aus dem Bestand der Städtischen Kunstsammlungen diejenigen Arbeiten herausnahm, die von Nürnberger und fränkischen Künstlern stammten. Unter dem Stichwort "Städtische Galerie" wurden von nun an nur noch die verbliebenen Gemälde im Künstlerhaus ausgestellt.
In den 1920er Jahren verstärkte der damalige Nürnberger Oberbürgermeister Dr. Hermann Luppe die Sammlungsaktivitäten und erwarb Gemälde und Skulpturen von damals modernen internationalen, aber vor allem deutschen Künstlerinnen und Künstlern. Werke von Hans Purrmann, Wilhelm Trübner und Otto Dix zählten zu den Glanzlichtern in dieser Sammlung.
Der bisherige Leiter der Kunstsammlungen, Fritz Traugott Schulz, war 1933 von den Nationalsozialisten des Amtes enthoben worden und an seine Stelle Fritz Stahl gesetzt worden. Dieser organisierte sogleich, ab 17.4.1933 eine der ersten als "Schreckenskammer" bezeichneten Schauen von aus der Sammlung aussortierten Werken, die er als "entartet" ansah. Am 23.8.1937 beschlagnahmte dieser in seiner Eigenschaft als "Landesleiter der Reichskunstkammer von Franken" über 90 Kunstwerke, darunter Bilder von Otto Dix, Heinrich Nauen, Hans Purrmann und Oskar Kokoschka. Die meisten wurden wohl zerstört. Zwei der 1937 beschlagnahmten Werke, von Max Liebermann und Lovis Corinth, konnten nach dem 2. Weltkrieg wieder angekauft werden.
Die Sammlung wurde 1968 abgeschlossen.