April 2025
Vitrinenplanung
Zahlreiche Objekte werden in der neuen Dauerausstellung zu sehen sein. Schon jetzt, bevor die Ausstellungsmöbel gebaut werden, wird jede einzelne Vitrine genau geplant. Damit später alles stimmt, gilt es nicht nur, alle Objekte zu vermessen, sondern vielmehr muss exakt festgelegt werden, wie diese präsentiert und wie die Vitrinen eingerichtet werden sollen. Das bedeutet für das Team des Dokuzentrums zusammen mit Innenarchitekt und Szenograph Stefan Blaas von Tatwerk und Objekteinrichterin Anette Schubert von Handbuch Atelier jede Menge Detailarbeit und Abstimmung!
Frühjahr 2025
Test Besucherleitsystem
Die Architektur des Dokuzentrums ist spannend – und die Orientierung für unsere Gäste manchmal ganz schön schwierig: Höfe und Hallen, Treppen von Domenig und eine Treppe aus den 2020er Jahren, verschiedene Ausstellungen, Ecken, Winkel, Gänge... Mit der Erweiterung des Dokuzentrums und dem zusätzlichen Stockwerk ist das Haus nicht übersichtlicher geworden. Umso wichtiger ist ein gut durchdachtes und weithin sichtbares Besucherleitsystem im Haus, das rechtzeitig auf wichtige Zielpunkte hinweist.
Zusammen mit der Leipziger Firma Form & Fokus haben wir daher ein Test-Leitsystem entwickelt – noch aus Pappe und leicht zu montieren, aber schon ganz nah dran an dem, was folgen wird, wenn nächstes Jahr die neue Dauerausstellung öffnet. An mehreren Stellen haben wir seit der Öffnung des neuen Eingangs im Februar bereits nachjustiert, Schilder ergänzt, anders positioniert, Pfeile ersetzt. Gemeinsam werden wir die nächsten Monate im Live-Betrieb evaluieren, welche Beschilderung auch bei großem Andrang im Haus funktioniert, oder was gegebenenfalls verbessert werden muss – für das neue, barrierearme Leitsystem! Und das ist dann alles andere als aus Pappe, nämlich aus lackiertem Aluminiumblech.
Dezember 2024
Objekte sind der Star
Großer Aufwand für kleine Dinge: In Vorbereitung eines digitalen Angebots für unsere neue Dauerausstellung haben wir über 300 Objekte unserer Sammlung fotografieren lassen. Aufwand und Logistik, dies auf unserer immer noch währenden Baustelle zu organisieren, waren nicht unerheblich. Schließlich müssen die Objekte entsprechend sorgsam behandelt und geschützt werden. Ebenso herausfordernd war es, Objekte mit NS-Bezug in's "passende Licht" zu setzen. Besuchende sollen in Zukunft digital in unserer Sammlung stöbern und sich Objekte genauer ansehen können, mit weiterführenden Informationen zu Herkunft und Kontext. Ein erster Schritt dazu ist gemacht.
12. Januar 2023
Informationsbesuch
Bürgermeisterin Prof. Dr. Julia Lehner, Geschäftsbereich Kultur, lässt sich bei einem Rundgang durch die neuen Ausstellungsräume vom Team des Dokumentationszentrums unter der Leitung von Florian Dierl die Konzeption der neuen Dauerausstellung erläutern.
5.-7. Oktober 2022
"Nationalsozialismus ausstellen" – Das Dokuzentrum lud zur Tagung
Zahlreiche Fachleute aus dem In- und Ausland sind der Einladung gefolgt und diskutierten intensiv darüber, wie Ausstellungen über die Geschichte des Nationalsozialismus in Zukunft aussehen sollen. Das Team in Nürnberg erhoffte sich im Hinblick auf die Neukonzeption der Dauerausstellung neue Erkenntnisse und Impulse – und wurde nicht enttäuscht.
1. Tag
Das Programm startete mit einer Kuratorinnenführung in der Interimsausstellung. Dort konnten vor Ort neue Ansätze bei Inhalt und Gestaltung am lokalen Beispiel des Reichsparteitagsgelände besprochen werden, von Modellen und Propagandafotos, bis hin zu Biografien und Objekten. Was hier im Vergleich zur alten Dauerausstellung konzeptionell und visuell weiterentwickelt worden war, stieß auf große Zustimmung unter den Fachkolleginnen und -kollegen!
Am Tagungsort, dem C.-Pirckheimer-Haus, wurden in der Zwischenzeit letzte Vorbereitungen getroffen, erste Gäste trafen ein – der persönliche Austausch steht von Anfang an im Mittelpunkt. Das Team Technik ist zuversichtlich, der Countdown läuft!
Nürnbergs Kulturbürgermeisterin Prof. Dr. Julia Lehner eröffnete die Tagung mit einem Grußwort. Es folgte das Podiumsgespräch "Gibt es eine Meistererzählung des Nationalsozialismus?" zwischen Prof. Dr. Magnus Brechtken vom Institut für Zeitgeschichte, München, und Dr. Thomas Brodie von der University of Birmingham. Dr. Andrea Genest von der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück führte durch das Gespräch.
2. Tag
Zwei inhaltlich sehr dichte Vorträge von Prof. Dr. Dietmar Süß, Universität Augsburg, und Dr. Claudia Kemper vom Institut für westfälische Regionalgeschichte Münster eröffneten den zweiten Tag mit der Frage "Wofür steht Nürnberg?". In einer von Prof. Dr. Peter Klein vom Touro College Berlin moderierten Diskussion konnte diese Frage anschließend mit dem Publikum weiter erörtert werden. Das Podiumsgespräch nach dem Mittagessen über "Architekturen des Nationalsozialismus" verlief intensiv und engagiert. Prof. Dr. Gabu Heindl aus Wien, Dr. Sylvia Necker vom Preußenmuseum Minden und Prof. Dr. Max Welch-Guerra von der Bauhaus-Universität Weimar widmeten sich unter Moderation von Prof. Dr. Christian Demand, Herausgeber der Zeitschrift Merkur, mit Leidenschaft diesem Thema. Die Notizen unseres Graphic Recorders Max Höllen zeigen, wie lebhaft es in dieser Runde zuging.
Am Nachmittag vertagte sich das Plenum in drei Workshops, die sich anhand von Praxisbeispielen aus Den Bosch, Wien und Berlin mit dem Umgang mit Relikten des Nationalsozialismus befassten. Auch hier wurde wieder intensiv diskutiert, nachgefragt oder in Frage gestellt, schließlich sind Hitlers vermeintlicher Toilettendeckel, Designobjekte aus der NS-Zeit, üble "Stürmer"-Tafeln und Christbaumkugeln mit Hakenkreuz keine Objekte, die man "einfach so" ausstellen kann. Einstimmige Meinung: So ein fruchtbarer Austausch müsste viel öfters erfolgen!
3. Tag
Der letzte Tagungstag begann mit einem spannenden Podium zum Thema "Fotowelten". Unter der Moderation von Sebastian Peters von der Dokumentation Obersalzberg gaben Dr. Christoph Kreutzmüller vom Haus der Wannsee-Konferenz in Berlin sowie Svea Hammerle und Prof. Dr. Annette Vowinckel, beide vom Leibnitz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam, Einblicke in ihre herausfordernde, aber auch klug reflektierende Arbeit mit Fotografien und Alben aus der NS-Zeit. Der Schlussrunde, geleitet von Prof. Dr. Birgit Kirchmayr von der Johannes Kepler Universität Linz, fiel es zu, ein Fazit der Tagung zu ziehen unter dem Stichwort "Neue Perspektiven für die Ausstellungspraxis". Dr. Angela Jannelli, Historisches Museum Frankfurt, Ausstellungsgestalterin Dagmar von Wilcken sowie Dr. Pascal Metzger vom Verein Geschichte Für Alle e.V. lieferten dazu wichtige Beiträge aus den Bereichen Partizipation, Gestaltung und Vermittlung. Das Publikum stellte nochmals reichlich Fragen und gab allen viel zum Nach- und Weiterdenken mit auf den Heimweg.
Wir danken allen Teilnehmenden für drei Tage fachlichen Austausch, intensive Diskussion, ehrliche Antworten und konstruktives Weiterdenken!
Mitte/ Ende Februar 2022
Erster Einblick in erweiterte Ausstellungsräume
Mit der Entfernung von Einbauten wie auch kleineren Wandstücken enthalten einige Räume einen ganz neuen Charakter. Die Erschließung des Bereichs hinter dem bisherigen Kapitel "Nürnberger Prozesse" eröffnet für die künftige Dauerausstellung ganz neue Möglichkeiten.
Mitte Dezember 2021
Letzte Aufräumarbeiten in der alten Ausstellung
Mit dem Abbau der Stahl-Wände, der nur durch schweres Gerät erfolgen konnte, ist die alte Dauerausstellung "Faszination und Gewalt" endgültig Geschichte und macht Platz für Neues! Die Eröffnung der neuen Dauerausstellung ist für 2024 geplant.
Mitte August 2021
Bauliche Vorbereitungen in Ausstellungsebene gehen voran
Künftig größere Ausstellungsräume sind das Ergebnis einiger Wandabbrüche in den letzten Wochen. Am Ende des bisherigen Ausstellungsrundgangs werden aktuell ganz neue Ausstellungsflächen erschlossen.
Anfang Juni 2021
Die alten Ausstellungsräume werden für die neue Dauerausstellung an einigen Stellen vergrößert. Da Mauern abgebrochen werden müssen, wird temporär die Decke abgestützt.
Die gläsernen Ausstellungstafeln sind inzwischen entfernt, zurück bleiben die rohen Wände.