Maßnahmen

Vorgesehen sind Maßnahmen in vier funktionalen Arbeitsfeldern des Hauses:

1. Erweiterung des Lern- und Veranstaltungsbereichs

  • Errichtung einer multifunktionalen Veranstaltungszone mit zeitgemäßer Medienausstattung für Tagungen, Seminare, Vorträge und Fachveranstaltungen
  • Schaffung eines Medien- und Recherchezentrums für Individual- und Gruppenbesucher

Angestrebt wird die konzeptionelle Weiterentwicklung des bisherigen Studienforums zu einem "Forum für Geschichte und Gegenwart": Dies soll durch den Aufbau einer Infrastruktur geschehen, die multimediale und interaktive Vermittlungsformate mit historischen und gegenwartsbezogenen Themen verbindet. Im hierzu vorgesehenen Medien- und Recherchezentrum ermöglichen die im Hinblick auf Themenvielfalt, sprachlich-kulturelle Diversität und Inklusion sozial/kulturell benachteiligter Bevölkerungsgruppen aufbereiteten Lerninhalte dem Besucher eine eigenständige Auseinandersetzung mit der NS-Geschichte. Die vertiefende Beschäftigung mit den Lernmodulen im Dialog mit dem pädagogischen Personal und innerhalb der Gruppe fördert die Nachhaltigkeit des individuell angeeigneten Wissens. Ein Multifunktions-Saal (Veranstaltungen/Seminare/Kino) für bis zu 200 Personen komplettiert das Angebot.

2. Ertüchtigung und Erweiterung von Ausstellungsflächen

  • Ausbau bislang nicht erschlossener Bereiche für Sonderausstellungen
  • Erweiterung der Flächen für die Dauerausstellung
  • Verbesserung der Barrierefreiheit

Mit der Erweiterung der bereits vorhandenen Dauer- und Sonderausstellungsflächen trägt die Einrichtung dem gewachsenen Wissensstand zur Gesamtgeschichte des Geländes und dem Aufkommen neuer Fragestellungen zur Bedeutung der nationalsozialistischen bzw. faschistischen Vergangenheit für die Gesellschaften im heutigen Europa Rechnung. Primärer Zweck einer erneuerten Dauerausstellung wird es weiterhin sein, dass Wissen um die politische Funktion und die gesellschaftliche Praxis der NS-Propaganda am Beispiel der Reichsparteitage zu dokumentieren sowie einzelne Aspekte zur historischen und heutigen Topographie des Areals darzustellen. Sonderausstellungen können darüber hinaus in unterschiedlichen Formaten den Bezug zur gegenwärtigen Lebenswelt herstellen und die Relevanz der Analyse von historischen Beispielen für eine kritische Kontextualisierung von aktuellen politischen und sozialen Konflikten aufzeigen.

3. Ertüchtigung und Erweiterung des allgemeinen Besucherbereichs

  • Ausbau von Service- und Verkehrsflächen (Foyer/Gastronomie) unter besonderer Berücksichtigung der Barrierefreiheit
  • Anpassung der haustechnischen Anlagen an das erhöhte Besuchervolumen

Die im neuen – ebenerdig erschlossenen – Eingangsbereich des Dokumentationszentrums zu etablierende Gastronomie neben dem Multifunktionssaal verdeutlicht die Absicht, die Einrichtung für die Einwohner der Stadt und der Region auch jenseits des gewachsenen Ausstellungs- und Bildungsbetriebs zu öffnen. Als symbolhafter Ort, mit dem sich viele Bürger Nürnbergs identifizieren, steht das Haus auch für die freizeitorientierten Besucher des Geländes und für nichtkommerzielle Kulturveranstaltungen zur Verfügung.

4. Schaffung von Funktionsflächen für wissenschaftliches Arbeiten

  • Schaffung von Depotflächen sowie von Arbeitsflächen zur Vorbereitung von Ausstellungen
  • Schaffung von Büro- und Aufenthaltsräumen für das wissenschaftliche Personal
  • Einrichtung einer fachwissenschaftlichen Bibliothek

Das wissenschaftliche Profil des Hauses wird in der Zunahme der Veranstaltungen und Projektkooperationen mit wissenschaftlichen Partnern sichtbar. Zudem hat sich das Dokumentationszentrum im süddeutschen Raum als Ort für die Abgabe von historischen Gegenständen und Publikationen der NS-Zeit etabliert. Um den vorhandenen Bestand an historischen Objekten, Büchern und Fotografien für Forschung und Bildungsarbeit zu erschließen, ist die Schaffung von (bislang nicht vorhandenen) Arbeitsplätzen für festangestellte und externe wissenschaftliche Mitarbeiter vorgesehen.