Mit Hilfe von Bund und Freistaat Bayern baut die Stadt Nürnberg das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände ab Herbst 2020 aus. Die Kosten für die Gesamtmaßnahme belaufen sich derzeit auf rund 25,7 Millionen Euro. Diese umfasst die Umbaumaßnahme, die Interimsmaßnahme sowie zusätzliche Instandsetzungsmaßnahmen.
Das Dokumentationszentrum wurde zwischen 1998 und 2001 baulich in den Nordflügel der unvollendeten Kongresshalle eingepasst. Nach beinahe zwanzig Jahren erfolgreicher Arbeit soll es dem wachsenden Aufgabenspektrum und dem aktuellen technischen Standard musealer Bildungseinrichtungen in der Bundesrepublik Deutschland angepasst werden. Ursprünglich auf ca. 100.000 Besucher ausgerichtet, benötigt das Haus für ein aktuelles Volumen von ca. 300.000 Besuchern den Ausbau der allgemeinen Publikumszonen wie auch eine Erweiterung der Ausstellungs- und Lernbereiche. Gesamtziel des Bauvorhabens ist ein generationenverbindendes, innovatives und in jeder Hinsicht inklusives Museumsangebot für den steigenden Besucherzustrom aus aller Welt.
Der Ausbau wird innerhalb des Nordflügels der Kongresshalle stattfinden. Die angestrebte bauliche Erweiterung erfordert einen behutsamen Umgang mit dem denkmalgeschützten Bau wie auch mit der signifikanten Neukonstruktion der Bildungseinrichtung durch den Architekten Günther Domenig um die Jahrtausendwende. Dessen Ansatz eines symbolhaften Gegenentwurfs zur NS-Architektur mit modernen baulichen Mitteln soll auch in den neu zu erschließenden Bereichen des Gebäudes überzeugend nachvollzogen und fortgesetzt werden.
Bildnachweis Titelbild: Adler + Olesch, Nürnberg